MTV Isenbüttel gibt Hallenneubau-Projekt auf

Mit einer „schlechten und völlig unerwarteten Nachricht“ hat sich der Vorstand des MTV an seine Mitglieder gewandt: Aufgrund einer negativen Entscheidung des Verwaltungsausschusses der Gemeinde müsse das eigentlich dringend benötigte Hallen-Neubau-Projekt aufgegeben werden. „Zäh und widersprüchlich“: Von Beginn der Überlegungen vor rund vier Jahren sei man sich „mit allen Beteiligten einig gewesen, dass nur ein Standort im sogenannten Wäldchen nördlich des A-Platzes in Frage kommt“ – aus finanziellen und strukturellen Gründen. Die Diskussionen mit der Verwaltung beziehungsweise dem Gemeindedirektor hätten sich aber immer „sehr zäh und widersprüchlich“ gestaltet. Gründe nicht vermittelt: Ende März habe der Ausschuss nun entschieden, dass das Wäldchen bei der Standortsuche ausgespart werden solle. Die Gründe dafür seien „nicht wirklich vermittelt“ worden. Die Folge sei jedoch, dass „die Errichtung eines Neubaus durch den MTV obsolet geworden“ und nicht zu finanzieren sei, heißt es in der Mitteilung des Vereins. Lesen Sie auch: MTV Isenbüttel stimmt sich auf Veränderungen ein Für die Entscheidung, das Projekt einzustellen, sei die vom Verwaltungsausschuss in der gleichen Sitzung zugesagte Förderungssumme von 100 000 Euro nicht ausschlaggebend – obwohl eine höhere Förderung den Verein natürlich sehr gefreut hätte. „Vielmehr ist der entscheidende Punkt die fehlende Bereitschaft der Gemeinde, in diesem sogenannten Wäldchen einen kleinen Teil für eine Bebauung zur Verfügung zu stellen.“ Einstimmige Entscheidung: Eine „Waldumwandlung“ in einem Bebauungs- und Flächennutzungsplan vorzunehmen sei „relativ schwierig“ und mit „erheblichen Kosten verbunden“, nennt Gemeindedirektor Klaus Rautenbach auf AZ-Anfrage ein Argument für den ablehnenden Beschluss des Verwaltungsausschusses und betont, dass dieser „einstimmig gefallen“ sei. Außerdem gebe es Bedenken zum Standort „Wäldchen“ seitens der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und es drohten Rückzahlungsforderungen, weil die Fläche mit EU-Mitteln nachgeforstet wurde. „Hoher Finanzierungswunsch“: Letztlich sei aber für die Gemeinde beim Hallenneubau-Plan nicht die Standortfrage „der entscheidende Punkt“, sondern der „hohe Finanzierungswunsch“ an die Gemeinde seitens des MTV, so Rautenbach. Dieser belaufe sich auf 650 000 Euro für den Bau sowie nach Fertigstellung für zehn Jahre eine Anschubfinanzierung von 20 000 Euro pro Jahr: „Das können wir nicht machen, das steht in keiner Relation zur Förderung von anderen Vereinen in der Gemeinde.“ Beschluss revidieren? Der Gemeindedirektor sieht indes „in aller Vorsicht“ noch die Möglichkeit, dass der VA-Beschluss innerhalb einer Sechsmonatsfrist revidiert werden könnte, wenn der Verein noch einmal an seinem Konzept feilt: „Man kann es nicht voraus sagen, aber das könnte zielführend sein.“ Von Jörg Rohlfs

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