Isenbüttels Tankumsee: Dritter Geschäftsführer für Kletterturm

Corona und die Folgen haben die Tankumsee-Betriebsgesellschaft in finanzielle Schieflage gebracht. Eine Geldspritze von 400 000 Euro ist nötig. Trotz knapper Kassen soll ein dritter Geschäftsführer an Bord geholt werden. Das Kletterturm-Projekt ist der Grund. Bisher hatten Burkhard Roozinski und Mathias Schulz – er ist Mitarbeiter der Gifhorner Kreisverwaltung – die Geschäfte der der Tankumsee GmbH zu zweit gemanagt. Nun soll dem Duo ein dritter Geschäftsführer an die Seite gestellt werden. Die Bewerbersuche ist angelaufen. Per Zeitungsanzeigen und auch im Internet wurde die Stelle ausgeschrieben. Notwendige Personalaufstockung: Mathias Schulz sieht die Personalaufstockung als notwendig an – und verweist auf die Rückendeckung des Aufsichtsrates. „Die Ausschreibung der Geschäftsführerstelle zielt darauf ab, den Aufbau und die Inbetriebnahme des Geschäftszweiges Kletterturm am Tankumsee umzusetzen und das Projekt als Geschäftsmodell vor Ort zu etablieren, zu steuern und zu bewerben“, beschreibt Schulz die Aufgaben. Der vorhandenen Geschäftsführung verbleibe „das operative Kerngeschäft der Gesellschaft“. „Wesentliche Schwerpunkte sind hier natürlich erst einmal weiter das Projekt Kletterturm, die Umsetzung und Koordinierung von Instandhaltungs- , Geländepflege- und Baumpflegemaßnahmen, die Vorbereitung der Saison 2021 sowie aktuell die Durchführung des Stellenauswahlverfahrens“, erklärt Schulz. Er verweist zudem darauf, dass die bestehende Geschäftsführung sich zwar aus zwei Personen zusammensetze, er die Aufgabe jedoch lediglich mit einem Teil seiner Arbeitszeit ausführe. Die Gehaltsvorstellungen nennen: Wie viel verdient der dritte Geschäftsführer? – „Die Bewerber für die Stelle der Geschäftsführung wurden innerhalb der Ausschreibung um ihre Gehaltsvorstellungen gebeten“, nennt Schulz keine konkreten Zahlen. Für diese Methode habe man sich entschieden, um bei der Bewerberauswahl – unter Heranziehung der mitgebrachten Qualifikationen einerseits und der vorgebrachten Gehaltsvorstellungen andererseits – den für die Stelle geeignetsten Kandidaten beziehungsweise die geeignetste Kandidatin auszuwählen. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich aufgrund des laufenden Bewerbungsverfahrens an dieser Stelle keine Gehaltsangabe machen kann“, hält sich Schulz nach einer entsprechenden AZ-Anfrage bedeckt. Neben dem dritten Geschäftsführer sucht die Tankumsee GmbH ferner einen Kletterturm-Teamleiter (Entgeltgruppe 6 TVÖD). „Das Einstiegsgehalt in dieser Entgeltgruppe beträgt laut der aktuellen Tabelle 2586 Euro brutto pro Monat“, beantwortet Mathias Schulz bei dieser weiteren Stelle die Frage nach dem Verdienst. Die Festlegung der Entgeltgruppe sei mit der Personalabteilung des Landkreises abgestimmt worden. Aufsichtsrat gibt grünes Licht: „Die Ausschreibung der Stellen ist selbstverständlich im Aufsichtsrat der Tankumsee GmbH beschlossen worden“, versichert Schulz. Zudem sei dem Aufsichtsrat die Stellenausschreibung vor Veröffentlichung noch einmal präsentiert worden. Es sei entsprechend der Regularien der Tankumsee GmbH verfahren worden, so der Tankumsee-Geschäftsführer. Ungeachtet der aktuell laufenden Stellenausschreibung eines Kletterturm-Geschäftsführers liefen die Arbeiten an dem Projekt selbstverständlich weiter, so Schulz. „Wenn die Verfügbarkeit der Firmen und die Witterung es ermöglichen, kann die Erstellung des Turmes bald erfolgen“, gibt sich Mathias Schulz optimistisch. Nach geprüfter Abnahme der Anlage seien dann die Voraussetzungen für die Eröffnung gegeben. Einen geplanten Termin nennt Schulz jedoch nicht. Mit den Geldsorgen der Tankumsee GmbH befasste sich Isenbüttels Samtgemeinderat kurz vor Weihnachten. Weil die Tankumsee-Betriebsgesellschaft eine Finanzspritze in Höhe von 400 000 Euro benötigt – für 80 Prozent davon erwartet die Bank eine Bürgschaft –, gab’s vom Gremium einstimmig grünes Licht für die dringend erforderliche Unterstützung. Entsprechend des Gesellschafteranteils von 29,63 Prozent bürgt die Samtgemeinde für eine Summe von fast 95 000 Euro. Zuvor hatten anteilig bereits der Landkreis Gifhorn und die Gemeinde Isenbüttel entsprechende Bürgschaften übernommen. Von Uwe Stadtlich