Isenbüttel: Sanierung der Kita St. Marien folgt auch inhaltlichen Zielen

Den „Charme der 70-er-Jahre“ ersetzen und bei der Gelegenheit das eigene pädagogische Konzept schärfen, das sind die Ziele, die mit der Sanierung der St. Marien-Kita in Isenbüttel verfolgt wird. Wohl drei Viertel des Wegs zur Umsetzung sind schon zurück gelegt. Gemacht werden müssen noch Kreativraum, Bewegungsraum und zum Teil das Mobiliar. 123 Kinder werden in St. Marien in drei Krippen-, zwei Regel-Kita- sowie zwei Integrationsgruppen betreut. 40 Mitarbeiter inklusive Reinigungspersonal und Hausmeister arbeiten in der Einrichtung, die von Stephanie Frobese geleitet wird. Im Mai 2019 und damit 47 Jahre nach der Eröffnung begannen die Modernisierungsarbeiten, für die die Samtgemeinde Isenbüttel 325 000 Euro zur Verfügung stellt. Decke, Wände, Boden neu: „Innen war in den fast 50 Jahren nicht viel passiert“, so Frobese. Jetzt wurden oder werden in den Räumen die Holzvertäfelungen an Decken und Wänden entfernt und durch schalldämmende Kassettendecken mit integrierter, dimmbarer LED-Beleuchtung beziehungsweise Teppich ersetzt. Auch die Bodenbeläge werden komplett getauscht. Die Ideen zur Überarbeitung des eigenen Konzepts formte das Kita-Team 2018 bei zwei Studientagen. Im Frühjahrs-Lockdown habe die Samtgemeinde „schnell reagiert“ und die Abwesenheit der Kinder dafür genutzt, um allgemeine Räumlichkeiten wie Cafeteria und Halle zu sanieren. Die Kita arbeitet mit einem teiloffenen Konzept, hat keine Gruppenräume im eigentlichen Sinne, sondern setzt „inhaltliche Schwerpunkte“ in den einzelnen, farblich unterschiedlich gekennzeichneten Räumen: Bauen, Kreativität, Buchstaben-Zahlen-Rollenspiele sowie Wahrnehmung. Emotional, sozial und kognitiv stabile Kinder: Das sei zwar schon vorher so gewesen, aber im Zuge der Sanierung erfolge noch einmal „eine Schärfung“, wie Frobese erklärt. Absicht hinter dem teiloffenen Konzept ist es, dass sich die Kinder frei durchs Haus bewegen, sich mit Kindern aus anderen Gruppen treffen, aber auch nach Neigung Angebote wählen und so lernen, Entscheidungen zu treffen. Ziel ist es, „aus kleinen Wundern kleine Welteroberer“ zu machen, Selbstständigkeit zu fördern und Selbstbewusstsein zu erzeugen, um am Ende der Kita-Zeit „emotional, sozial und kognitiv stabile Kinder an die Schule zu übergeben“, wie Frobese es formuliert. Multifunktionale Podeste in der Krippe: Auch das Mobiliar ist nicht nur neu, sondern folgt funktionalen wie inhaltlichen Zielvorgaben. Die Cafeteria beispielsweise – die jetzt Kinderrestaurant heißt – bietet wechselndes Frühstücksbüfett an und wurde so umgestaltet und ausgerüstet, dass nun alle vier Kitagruppen dort mittags essen können. „Dadurch konnte auf viele Tische in den Gruppenräumen verzichtet werden“, berichtet die Leiterin. In der Krippe wurden multifunktionale Podeste installiert, wo gespielt und geschlafen werden kann. Frobese ist guter Hoffnung, dass die Sanierung bis August durch ist. In allen Gruppenräumen werden bis dahin individuell angepasste, feste Spielmöbel mit zwei Ebenen installiert. Die Sanierung des „orangen“ Raums (Kreativität) steht noch aus, ebenso des Bewegungsraums: „Er ist als letzter dran, weil er beim Umbau der Gruppenräume als Ausweichquartier dient.“ Lesen Sie auch: So wird das Spielschiff wieder flott gemacht Von Jörg Rohlfs