Isenbüttel: Bahn lehnt höhengleichen Übergang für Entlastungsstraße Försterkamp ab

Mehr als 1100 Menschen leben mittlerweile nördlich des Bahndammes in Isenbüttel. Zu erreichen ist die Siedlung Försterkamp aber im Grunde nur durch die Bahnunterführung in der Liststraße. Seit 2002 arbeitet die Gemeinde auf eine Entlastungsstraße hin. Die CDU beantragte jetzt im Bauausschuss, die Planung einzustellen. 125 000 Euro hat die Gemeinde in den vergangenen 18 Jahren in die Planung gesteckt, die nun kurz vorm Abschluss steht. Bisher sei man davon ausgegangen, dass man zwei Bahnübergänge schließen und dafür einen neuen bauen könne, sagte Gemeindedirektor Klaus Rautenbach. Doch da spielt die DB Netz wohl nicht mit. Sie beharrt auf ihrer Position, dass höhengleiche Bahnübergänge aus Sicherheitsgründen nicht mehr gebaut werden. Was bleibt für die geplante Entlastungsstraße, sind ein Tunnel oder eine Brücke. Auch wenn sich die Kosten dafür Bund, Land und DB Netz teilen, hält die CDU von beidem nichts. „Es ist trotzdem Steuergeld, das rausgeworfen wird für eine bessere Zuwegung zum Einkaufszentrum“, sagte Frederick Meyer. Es wäre schlauer – und vor allem deutlich günstiger –, den Triftweg als weitere Zufahrt in die Försterkampsiedlung auszubauen, erklärte er. Zufahrt zum Bahnhaltepunkt: Dr. Ralf May (SPD) zeigte sich „verwundert über die Sturheit, mit der die CDU versucht, die Entlastungsstraße zu Fall zu bringen.“ Sein Fraktionskollege Detlef Lehner wies noch einmal darauf hin, dass die neue Straße den Bewohnern der Siedlung nutze und als alternativer Rettungsweg von der Landwirtschaft und auch für Lieferverkehr benötigt werde. Der voraussichtlich 2025 in Betrieb gehende Bahnhaltepunkt soll darüber auch zu erreichen sein. Elisabeth Krull (IWG) plädierte dafür, mindestens das bereits laufende Planverfahren zu Ende zu bringen. „Wenn wir dann die Kosten kennen, können wir das Projekt immer noch überdenken“, sagte sie. Und Friedhelm Hubertus Voigt aus dem Seniorenbeirat ergänzte, dass die Entlastungsstraße mit Brücke trotz höherer Kosten einem Ausbau des Triftweges vorzuziehen sei, denn: „ Es geht um die Sicherheit und Menschenleben. Da darf man nicht nur aufs Geld schauen.“ Meyer (CDU) hielt die Entlastungsstraße mit Brücke dennoch für „über alle Maßen irrsinnig“. Sie sei „prädestiniert“ für die Rubrik „Realer Irrsinn“ im NDR-Satireformat Extra3. Die Gemeinde sollte „ihre Finger lassen von einen Bauwerk, das sie sich nicht leisten kann“, warnte er. Mit fünf Nein bei nur zwei Ja empfahl der Bauausschuss dem Rat, dem Antrag der CDU auf Einstellung der Planung nicht zu folgen. Das letzte Wort darüber, ob zwingend eine Brücke oder ein Tunnel erforderlich oder doch ein klassischer Übergang möglich ist, liegt übrigens beim Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur. Von Ron Niebuhr

Bauausschuss - Bahn lehnt höhengleichen Übergang für Entlastungsstraße Försterkamp ab