Der nächste Schritt bei der Suche nach ihrem vor 39 Jahren verschwundenen Sohn Dirk ist getan: Am Dienstag hat Heidi Stein in der Polizeiinspektion Gifhorn eine DNA-Probe abgegeben. Mit dabei: ein Kamera-Team von RTL.
Die Isenbüttelerin hofft, dass die DNA endgültig klärt, ob ihre jüngste Spur ihr endlich den vermissten Sohn zurück bringt: Via Facebook war sie auf einen Sangerhäuser gestoßen, der ihrem Bruder sehr ähnlich sehen soll (AZ berichtete). Ihr Mann Heinz Liegmann hatte lange mit ihm telefoniert, „aber seither ist Funkstille“, bedauert Heidi Stein.
„Diese DNA wird jetzt beim Bundeskriminalamt gespeichert“
Die Polizei in Halle, zuständig für die Region, in der Dirk verschwunden ist, hatte um die DNA-Probe gebeten. Kriminaloberkommissar Stephan Meinecke, der sich bei der Gifhorner Polizei um den Fall kümmert, warnt vor zu viel Euphorie: „Diese DNA wird jetzt beim Bundeskriminalamt gespeichert und abgeglichen mit der DNA von Verstorbenen, die niemand vermisst.“
„Klarheit wäre schön“, sagt Heidi Stein. Was den Mann aus Sangerhausen angeht, wird diese Klarheit nicht so ohne weiteres möglich sein. „Er müsste freiwillig seine DNA abgeben, ansonsten geht das nur mit einer richterlichen Anordnung“, erklärt Polizeisprecher Thomas Reuter. So eine Anordnung, ergänzt Meinecke, sei aber nur die letzte Option, wenn alles andere ausgeschöpft ist. „Jetzt muss die Polizei in Halle erstmal Akten auswerten, eventuell auch noch Leute befragen.“
Auslöser der Ermittlungen war vermutlich ein Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung. Darin stand auch, dass der Sangerhäuser laut Aktenlage schon Monate vor Dirks Verschwinden adoptiert worden sei, also gar nicht Heidi Steins Sohn sein könne. Das wischt Heidi Stein vom Tisch: „Was meinen Sie, was in der DDR an Akten gefälscht wurde.“ Sie hofft weiter auf eine freiwillige DNA-Probe des Manns aus Sangerhausen.
Von Christina Rudert