Der Plattdeutsche Kreis auf Initiative des Heimatbundes erfreut sich in Calberlah großer Beliebtheit. Rund 20 Teilnehmer sind immer mit dabei. Für alle, denen die niederdeutsche Mundart noch nicht so geläufig ist, gibt es jetzt sogar einen Anfänger-Kursus. Auch der kommt immer besser an.
Die Anfängergruppe traf sich jetzt zum zweiten Mal. „Bei der Premiere waren wir nur zu zweit, jetzt sind wir schon zu sechst“, freute sich Heimatbund-Chef Karsten Karwehl über eine stattliche Wachstumsrate. Das zeige, das Interesse am Plattdeutschen auch bei Calberlahern besteht, die es bisher noch nicht beherrschen. Lisa Ahrens etwa erzählt: „Ich verstehe es, aber sprechen kann ich es nicht.“ Noch nicht. Denn das soll sich im Plattdeutsch-Kursus ändern.
„Plattlehrbook“ und Lesefibel zum Lernen
Den leiten Marlies Thiemann und Irmtraud Papenburg. Sie vermitteln Einsteigern das in Calberlah gängige ostfälische Platt. Dafür greifen sie auf zwei Bücher zurück: das „Plattlehrbook“ und eine Lesefibel. „Eins ist im ostfälischen Platt verfasst, das andere im Platt aus dem Hamburger Raum“, sagte Karwehl. Wer ein Platt drauf hat, kommt in aller Regel auch mit den regionalen Unterschieden in der Mundart zurecht. „Die beginnen übrigens schon in Wedelheine“, weiß Karwehl. Dort ist oft ein „ü“ gebräuchlich, wo in Calberlah ein „u“ üblich ist.
Die Anfänger-Runde trifft sich zum Üben vorerst immer eine halbe Stunde vorm Plattdeutschen Kreis. In dem kamen die Neulinge nämlich bisher oft ein wenig zu kurz. Und es wäre doch schade, ihr Interesse an der Mundart nicht zu fördern. Immerhin geht es dem Heimatbund ja darum, Plattdeutsch in Calberlah am Leben zu halten. Daneben widmet man sich einer fast ausgestorbenen Schriftform: Sütterlin. Das nächste Treffen dieser Gruppe ist am Mittwoch, 18. April, ab 18.30 Uhr im Hopfenspeicher.
Von Ron Niebuhr