Arbeitskreis Streuobst soll in Calberlah die Pflege der Wiesen optimieren

Über zu wenig Grün kann man sich in der Gemeinde Calberlah eigentlich kaum beklagen. Gerade Streuobstwiesen gibt es recht viele. Nachholbedarf ist allerdings bei der Pflege auszumachen. Karsten Karwehl möchte den Arbeitskreis Streuobst ins Leben rufen, um Abhilfe zu leisten. „In den vergangenen drei Jahren ist mir doch immer wieder aufgefallen, dass einiges zu tun ist in der Streuobstpflege“, sagt Karwehl. Der Vorsitzende des Calberlaher Heimatbundes, eines anerkannten Naturschutzvereins, ist darauf aufmerksam geworden, während er sich um die Streuobstwiese am Rewe-Markt kümmerte. Da habe er sich einfach mal umgeschaut in der Gemeinde, die im Norden an die Gemeinde Osloß grenzt und im Süden an die Gemeinde Lehre. Dazwischen gebe es – vor allem ab Calberlah in Richtung Süden – durchaus große Bestände an Streuobstbäumen. „Nur vom Zustand her sehen die oft nicht allzu gut aus“, berichtet er. Verschiedene Interessen müssen dabei berücksichtigt werden: Karwehl weiß, dass die Gemeinde die Pflege der Bäume aus eigenen Kräften allein nicht leisten kann. „Sie hat schon viel gemacht. Aber alles kann sie nicht schaffen “, sagt er. Selbst wenn der Heimatbund helfend einsteigt, sei das nicht zu wuppen. „Dafür braucht es ganz viel Teamwork“, weiß Karwehl. Daher möchte er einen Arbeitskreis anschieben, der neben der Gemeinde und dem Heimatbund auch die Realgemeinde und die Landwirte mit ins Boot holt. Immerhin sei es wichtig, unterschiedliche Interessen zu vereinen. Die Gemeinde etwa müsse auf Verkehrssicherheit achten. Den Landwirten sei sehr daran gelegen, die Acker- und Wegränder so frei zu halten, dass sie mit ihren Maschinen durchkommen. Darüber hinaus soll der Arbeitskreis offen sein „für alle, die sich für Obstbaumpflege interessieren“, betont Karwehl. Letztlich gilt: Je mehr mitmachen und mithelfen, umso besser. Alle Mitwirkenden sollen sich mit ihren eigenen Ideen einbringen: Natürlich hat der Heimatbund-Chef sich schon überlegt, welcher Aufgaben sich der Arbeitskreis annehmen könnte. Teilen möchte Karwehl seine Gedanken dazu im Detail aber erst bei der Gründungsversammlung: „Ich möchte möglichst wenig vorgeben. Alle Mitwirkenden sollen die Chance haben, sich mit eigenen Ideen einzubringen.“ Grundsätzliches Ziel sollte sein, die Bestände an Streuobstbäumen zu erhalten und auszubauen. Denn sie sind ein wesentlicher Faktor für Artenvielfalt. Das setzt gute Pflege voraus. So müsse man das Kronengerüst schneiden, damit Äste nicht ausbrechen. Sonst werden die Obstbäume anfällig für Krankheiten. Auch dürfe man nicht vergessen, die Bäume unten herum frei von Bewuchs zu halten. Denn dichtes Gestrüpp bietet Wühlmäusen Deckung vor Raubvögeln. Und Wühlmäuse knabbern gern die Wurzeln der Bäume an. Die Gründungsversammlung des geplanten Arbeitskreises Streuobst war ursprünglich für Januar vorgesehen. „Wegen der Corona-Pandemie wird sie aber wohl erst im Frühjahr stattfinden“, sagt Karwehl. Bis dahin können sich Interessierte bei ihm melden per E-Mail an heimat.kaluerlege@freenet.de. Lesen Sie auch: Heimatbund-Chef Karsten Karwehl feilt weiter am Plan für ein Vereinsheim im eigenen Garten Calberlaher wollen das Plattdeutsch retten Heimatbund plant Kochbuch mit Rezepten der Sütterlin-Zeit Von Ron Niebuhr