Winkel soll einen Funkmasten bekommen – doch viele Anwohner lehnen das ab

5G für besseren Mobilfunkempfang: Die Technik ist nicht unumstritten. In Winkel haben sich jetzt mehrere Anwohner zusammen getan. Sie wollen verhindern, dass an der Fohlentrift ein Mobilfunkmast aufgestellt wird. Sie befürchten unter anderem gesundheitliche Schäden. „Wir haben durch Zufall von den Plänen erfahren, hier auf einem unbebauten Grundstück einen Funkmasten aufzustellen“, erzählt Christoph Schmidt, einer der Initiatoren neben David Kosowski und Alexander Kowalski. Eine Information der Bürger habe bis dahin nicht stattgefunden, kritisieren sie. Diese Information hätten sie dann per Schreiben an rund 150 Haushalte nachgeholt. Mehr als 60 Haushalte hätten inzwischen unterschrieben, dass sie gegen den Funkmasten sind. Anwohner führen viele Argumente gegen den Mobilfunkmasten und G5 ins Feld: Der soll ein temporär aufgestellter Mobilfunkmast mit Richtfunkanbindung sein mit einer Höhe von 30 Metern. Der Mobilfunkmast ist angeblich genehmigungsfrei, so Schmidt, es gibt lediglich eine Gebrauchsabnahme vom Fachbereich Bauordnung Gifhorn. Stehen bleiben soll er vorerst für wahrscheinlich drei Jahre – um dann laut Schmidt von einem festen Masten, der sich südlich der Bahnstrecke befinden soll (Gemarkung Ribbesbüttel), ersetzt zu werden. Auch dazu gebe es keine Informationen, bemängeln die Anwohner. Und auch diesen Masten lehnen sie ab – falls er denn kommen sollte. Denn das sei noch nicht sicher, und dann könnte durchaus der mobile Mast stehen bleiben, befürchten sie. Argumente gegen den Masten und damit 5G führen die Anwohner einige ins Feld. Sie haben vor allem Bedenken, dass ihre Gesundheit und die ihrer Kinder durch die künstlichen elektromagnetischen Felder leiden könne – Mobilfunkfrequenzen würden zum Baumsterben beitragen, bei 5G auch vermehrt zum Insektensterben. Zudem passe der 30 Meter hohe Mast nicht ins Ortsbild eines reinen Wohngebietes mit neun Meter hohen Gebäuden. Auch der örtliche Naturwanderweg führe am Masten vorbei. Und den Wertverlust der naheliegenden Immobilien führen sie ebenfalls an. Kein Mast an einer Kita erlaubt, aber in Nähe einer Tagesmutter? Besonders sauer stößt Tagesmutter Irina Kowalski auf, dass solche Masten nach ihrer Information weder an Schulen noch an Kitas aufgestellt werden dürfen – offenbar aber im Einzugsbereich von Tagesmüttern. Sie hat sich inzwischen an Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich gewandt und ihn über die Situation informiert, sagt sie. Kein G5 in Winkel? Wird dort auch nicht benötigt, sind sich die Anwohner, die den Masten ablehnen, einig. „Winkel ist mit Glasfaser ausgebaut. Wir haben hier über Kabel ausreichend Internetkapazitäten für Homeschooling und Homeoffice.“ Die Rede ist von bis zu 100 Megabit je Sekunde. Weitere Funkverbindungen seien da nicht notwendig – auch nicht für die Mobiltelefonie. Winkel habe G4: „Das reicht“, sagt Schmidt. Jetzt hoffen die Anwohner, dass sie doch noch über die Gifhorner Politik etwas erreichen. Von Thorsten Behrens