Vor dem Lockdown: Anstum auf die Gifhorner Geschäfte

Der knallharte Corona-Lockdown kommt. Er zwingt auch in Gifhorn die Geschäfte kurz vor dem Fest dazu, dichtzumachen. Der erwartete Ansturm der Kunden begleitet die am Mittwoch bevorstehende Schließung der Läden. Volle Straßen, kaum noch Plätze im Parkhaus und viel Frequenz in der Fußgängerzone: Die Unternehmen reagieren flexibel. Nur noch zwei Tage Zeit, um Weihnachtsgeschenke am Verkaufstresen den Kundinnen und Kunden zu übergeben: Gifhorns Kaufhaus Schütte hat darum seine Öffnungszeiten verlängert. „Wir sind am Montag und auch am Dienstag bis 22 Uhr für die Kundschaft da“, sagt Schütte-Chef Udo von Ey, der auch Vorsitzender der Gifhorner City-Gemeinschaft (CGG) ist. Mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe er die Maßnahme am Montagmorgen besprochen. „Alle stehen dahinter und ziehen mit“, versichert von Ey. Einkaufsmöglichkeit bis 22 Uhr: Die Verlängerung der Öffnungszeit sorge auch dafür, dass Gedränge vermieden werde und man die Abstands- und Hygiene-Regeln einhalten könne, ist der Schütte-Chef überzeugt. Mit der Ausgabe von Körben an die Kundschaft werde beispielsweise im Geschenke- und Haushaltsbereich die Personenzahl im Blick behalten. „20 Kundinnen und Kunden dürfen sich dort gleichzeitig aufhalten.“ Kontrollen gebe es auch in der Spielwarenabteilung. „Da ist es nicht so problematisch, denn es handelt sich um eine weitläufige Verkaufsfläche“, weiß Udo von Ey. Auch nach Mittwoch will Schütte Wünsche der Kundschaft erfüllen – per Telefon oder über Online-Kontakt. Der Firmenchef plant, die Warenannahme zur Abholstation umzurüsten. Dieses habe bereits beim ersten Lockdown geklappt. Mindestabstände könnten dort erneut ohne Schwierigkeiten eingehalten werden. „Hier brennt die Hütte“: „Hier brennt die Hütte“, kommentiert Buchhändler Lutz Dänzer den Ansturm der Kundinnen und Kunden kurz vor dem Fest. In seinen Buchhandlungen Nolte und Dänzer würden die Teams keine Verschnaufpause haben. Auch für den Dienstag rechnet Dänzer mit einem erneuten Run auf seine beiden Läden in Gifhorns Innenstadt. Eine Verlängerung der Öffnungszeiten gibt’s jedoch nicht. „Sollten abends noch viele Menschen im Geschäft sein, werden wir sie natürlich nicht vor die Tür setzen“, sagt Dänzer. Er plant ebenfalls einen Abholservice. Ebenso wie bei Schütte würden vorbestellte Bücher am Wareneingang ausgegeben – täglich in der Zeit von 10 bis 17 Uhr. Keine Verlängerte Öffnungszeit gibt’s im Galipp Schuhmode-Haus. „Was damit zu tun hat, dass Schuhe nun einmal nicht das typische Weihnachtsgeschenk sind“, erklärt Geschäftsführer Hayo Galipp-Le Hanne. Auch sein Unternehmen setze im Lockdown auf den Online-Handel. Die Kundschaft könne im virtuellen Schaufenster auswählen. „Unser Büro ist besetzt und arbeitet die Aufträge ab, die Ware wird dann zugeschickt“, so Galipp-Le Hanne. Geschenk-Vorschläge im Schaufenster: „Bisher lief das Weihnachtsgeschäft klasse“, hofft Culinari-Chefin Brigitte Kotulla darauf, dass sie vom Lockdown nicht betroffen ist – weil der kleine Laden in der Steinweg-Passage auch Lebensmittel, Tee und Feinkost verkauft. Eine Anfrage hat die Wilscherin an das Gesundheitsamt gestellt. Im Schaufenster hat Kotulla durchnummerierte Geschenk-Vorschläge präsentiert. Danach auswählen und bestellen: „Das macht die Arbeit einfacher, die Kundschaft muss sich dann nicht so lange im Laden aufhalten.“ Einen pünktlichen Feierabend wird’s für das Culinari-Team trotzdem nicht geben. Sollte der Lockdown auch Culinari betreffen, will Kotulla einen Bringdienst-Service anbieten. Von Uwe Stadtlich