Umweltschule: So läuft’s an der IGS Sassenburg

Im Kleinen kann man verändern – unter diesem Motto hat sich das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit auch an der IGS Sassenburg fest verankert. Das Ziel: die Auszeichnung als Umweltschule, der Antrag läuft. „Dabei geht es nicht um das Label, sondern die feste Verankerung an der Schule. Das Thema Klimaschutz geht alle an“, sagt Lehrerin Katja Hertelt, die das Seminarfach Umweltschule leitet. Vier Schüler berichten, was sie bewegt mitzumachen. Sie wollen nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen – und deshalb kam die Idee, aktiv etwas zum Thema Umweltschutz anzustoßen, von der Schülerschaft selbst. „Wir wollten, dass mehr gemacht wird“, erinnert sich Lischa Röhl (19) an die Anfänge. Der Ball ging an die Lehrerschaft und wurde von Katja Hertelt gerne gefangen: „Ich musste nicht lange überzeugt werden. Das ist ein wichtiges Thema.“ Und so gibt es seit eineinhalb Jahren das Seminarfach Umweltschule. Nun gibts Recyclingpapier: Wie an vielen andere Schulen auch gibt es an der IGS schon länger einen Schulgarten. Aber es sollte mehr sein. Und so entschieden sich die Schüler für zwei große Themenbereiche Recycling und Biodiversität und legten gleich los mit konkreten Projekten. Die Schüler drängten darauf, dass an ihrer Schule Recyclingpapier verwendet wird – „immerhin sind das eine Million Blatt im Jahr“, sagt Lischa. Es sei ein harter Kampf gewesen, weil der Landkreis als Schulträger kein Recyclingpapier bereit stellt. Aber die Schüler bleiben hartnäckig. Lischa ist darauf stolz: „So haben wir schon unseren ökologischen Fußabdruck verbessert. Stellen Sie sich vor, das würde an allen Schulen im Landkreis umgesetzt – was das schon bewirken könnte.“ Chantal Hein (20) war von Beginn an mit Feuereifer dabei: „Ich war schon immer naturverbunden. Und dann habe ich gemerkt, dass in den Wäldern immer mehr abgeholzt wird.“ Dagegen wollte und will sie etwas tun. Toller Nebeneffekt für sie: „Das hat auch die Gemeinschaft unter uns gestärkt, zusammen etwas zu bewegen.“ Etwa so Dinge, wie die Anlage der Wildblumenwiese. Sogar ein Schild haben sie aufgestellt und Busfahrer gebeten, beim Warten den Motor auszuschalten. „Es sind die Kleinigkeiten, die schon etwas bewirken können“, sagt Leonie Meier (19). Das ziehe sich ins Private, sagt Emily Meyer (18): „Kleinigkeiten verändern etwas.“ Viele ziehen bei Projekten mit: Schön sei für sie auch, dass viele an der Schule gar nicht groß überzeugt werden müssen, etwas für den Umweltschutz zu tun. Allen voran loben sie den Caterer der Mensa. Der serviert nicht nur Bio-Produkte, sondern hat auch auf den Verkauf von Mehrwegflaschen umgestellt. Ein Lob bekommen auch Hausmeister und Putzfrauen, die penibel auf Mülltrennung achten. Auch das allgemeine Konsumverhalten haben sie als wichtigen Umweltfaktor untersucht. Die praktische Umsetzung folgte gleich: Die Schüler haben fleischloses Essen ausprobiert, Rezepte sind in einem Heft erschienen. Ein Baustein der Aufklärung. Denn mit ihrem geballten Wissen wollen sie die gesamte Schule ein kleines bisschen ökologisch verbessern. Auf der Homepage der Schule dürfen alle ihr Wissen teilen. Ihre Lehrerin lauscht den Berichten stolz: „Wir werden nicht die ganze Welt retten. Aber mich freut einfach, dass wir hier so aktive Schüler haben.“ Die Schüler sind stolz auf ihr Erreichtes: Lischa, Chantal, Leonie und Emily werden – falls es glückt – die Auszeichnung der IGS als Umweltschule nicht mehr erleben, denn dann haben sie ihr Abi schon in der Tasche und die Schule verlassen. Aber das mache ihnen nichts, vielmehr sind sie stolz, den Grundstein gelegt zu haben. Vom Insektenhotel über den Schulgarten bis hin zum Recyclen von Abfall – in den Schulen im Landkreis Gifhorn ist das Umwelt-Thema fester Bestandteil in AGs und auf dem Stundenplan. Die AZ-Serie „Umwelt macht Schule“ beleuchtet das näher. 11. Februar 2020: OHG-Schüler erzeugen Solarstrom in Uganda 3. Februar 2020: „Wertschätzen statt wegwerfen“: So kreativ sind Meinerser Schüler 30. Januar 2020: Auch ohne Auszeichnung ist Umwelt ganz wichtig an der IGS Sassenburg 22. Januar 2020: Umweltschule: In Meine geht’s um mehr als eine Fahne 28. November 2019: Wasbüttel: Die Grundschule hat eine Upcycling-AG Von Andrea Posselt

Westerbeck - Auch ohne Auszeichnung ist Umwelt ganz wichtig an der IGS Sassenburg