Sternsinger-Aktion in Gifhorn: Der Segen baumelt an der Leine

Corona hat’s vermasselt: Üblicherweise ziehen in diesen Tagen die Sternsinger der Sankt Georg Pfadfinder durch Gifhorn, ziehen von Haustür zu Haustür und bringen mit Kreide den Segen an. Wochenlang hat die Leitergruppe getüftelt, wie das wohl in diesen Zeiten funktionieren kann. Zwei Varianten waren schließlich gefunden. Auch in St. Altfrid findet die Tüten-Aktion nun statt: Aber so kurzfristig kann Corona alles ändern: Auch eine geplante einköpfige Sternsinger-Delegation mit Zwei-Meter-Abstand und Abgabe von Kreide ist nun abgesagt. „Das ging leider wegen der hohen Fallzahlen nicht“, sagt Rebecca Rodermund vom Leitungsteam der Pfadfinder. Aber die haben ja schon mehrfach während der Pandemie bewiesen, wie kreativ und mutmachend man sein kann. Schon zum Martinstag gab es eine Aktion namens Martin to go. Nun gibt’s die Sternsinger-Aktion inklusive Segen eben auch an Wäscheleinen. Einmal bei St. Altfrid und einmal bei St. Bernward. Kurzfristig musste der Plan geändert werden: Noch vor wenigen Tagen lautete der Sternsinger-Aufruf wie gewohnt. Jeder, der um den Besuch der Segen bringenden Sänger bat, meldete sich zuvor an. Das wollten die Pfadfinder unter strengen Kontaktregeln irgendwie auch hinbekommen. „Aber das ist nun nicht mehr zu vertreten“, so Rodermund. Deshalb kommt der Segen nun in die Tüte. Alle, die sich angemeldet haben, haben diese schon im Briefkasten. 60 sind bereits verteilt. Kleine Andacht und Kreide für den Segensspruch: Weitere 120 Tüten baumeln nun an Leinen der beiden katholischen Gemeinden. Jeder kann sich dort ein Exemplar herunter nehmen – täglich von 10 bis 18 Uhr. Was sich in den Tüten befindet: Erstmalig gibt’s den Sternsinger-Segen zum Selbermachen. Will heißen: Segen und kleine Andacht zum Vorlesen sowie ein Stück Kreide zum Zeichnen des Segens an den eigenen vier Wänden sind dabei. Spenden gehen an Kinder in der Ukraine: Außerdem zum Beschäftigen auch Rätsel, Bastelanleitungen sowie Rezepte aus der Ukraine. In die Ukraine fließen nämlich auch die Spenden, die die Pfadfinder im Zuge der Sternsinger-Aktion sammeln. „Kindern Halt geben“ ist das Motto. „In der Ukraine sind viele Kinder alleine, weil ihre Eltern im Ausland Geld verdienen“ erläutert Rodermund den Hintergrund. „Wir hoffen, dass wir trotz der Bedingungen wieder so eine große Summe wie früher zusammen bringen.“ Die Spende kann überwiesen werden, die Kontonummer steht auf der Homepage der Kirchengemeinde. Von Andrea Posselt