Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg legt erste Bilanz nach der Fusion vor

Die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg hat am Mittwoch die Bilanz für 2019 vorgestellt. Es ist das erste gemeinsame Zahlenwerk des Kreditinstitutes nach der Fusion im vergangenen Jahr. Der Abschluss stellt den Vorstand zufrieden – obwohl unterm Strich weniger Geld übrig geblieben ist als noch 2018. „Es war ein anstrengendes Jahr, aber wir machen zufriedene Gesichter, denn die Fusion lief planmäßig und es war ein gutes Geschäftsjahr“, erklärte Vorstandsvorsitzende Stefan Gratzfeld während der Bilanzpressekonferenz, die erstmals wegen Corona per Telefon abgehalten wurde. Mit der Fusion habe man erreichen wollen, dass die Sparkasse größer werde und damit ihre Stärke für die Region beibehalten könne. Das sei gelungen. Allerdings sei die Fusion noch nicht ganz abgeschlossen. Am 23. und 24. Mai würden die Datenbestände der bisher selbständigen Kredithäuser noch zusammengeführt. „Das wird in Teilen Einschränkungen für die beiden Tage für einige Kunden bedeuten, aber das werden wir auf allen unseren Kanälen rechtzeitig und individuell kommunizieren.“ Auszubildende händeringend gesucht: Die Kundeneinlagen wuchsen um annähernd acht Prozent auf 5,56 Milliarden Euro, das Kundenkreditvolumen nahm rund sechs Prozent zu. Die Bilanzsumme der nun fünftgrößten Sparkasse Niedersachsens lag zum Jahresende bei 6,75 Milliarden Euro. An mehr als 70 Standorten im gesamten Geschäftsgebiet ist die Sparkasse mit 1060 Mitarbeitern präsent – das sind 105 weniger als im Vorjahr. Grund dafür seien Programme, die von der Sparkasse wegen der Niedrigzinsphase schon länger angeschoben worden seien. Wegen der Fusion sollen in den kommenden fünf Jahren weitere 60 Arbeitsplätze wegfallen. Auch weniger Auszubildende gab es – doch das liege daran, dass es auch weniger Nachfragen gegeben habe. „Wir suchen händeringend Auszubildende.“ Ins gesellschaftliche Engagement zahlte die Sparkasse 1,7 Millionen Euro ein – „rund 650 Vereine und Projekte profitierten davon“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Patrick Kuchelmeister. Der Jahresüberschuss sank von 7,7 auf 4,8 Millionen Euro. „Das liegt an den niedrigen Zinserträgen sowie den erwarteten einmaligen Fusionskosten. Trotzdem liegen wir über Plan“, so Gratzfeld. Die Corona-Krise haben die Sparkassen-Kunden bisher offenbar gut verkraftet. Laut dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Kay Hoffmann wurden bisher erst rund 430 private Darlehen tilgungsfrei gestellt. Außerdem wurden rund 800 gewerblichen Kunden die Darlehen mit insgesamt rund 90 Millionen Euro gestundet – hier liege der Schwerpunkt im Bereich Landkreis Celle. Allerdings erwartet Hoffmann eine steigende Nachfrage, wenn die Krise noch länger anhält. Auch die Nachfrage nach Beratungsgesprächen sei entsprechend – es gehe um Miete, Kurzarbeit, Steuern und Zuschüsse. Mit einem eigenen Liquiditätsprogramm wolle die Sparkasse den Unternehmen helfen: „Das heißt, dass es bei Anruf Kredite bis zu 100 000 Euro für unsere Kunden geben kann – wenn die Rahmenbedingungen passen“, so Hoffmann. Die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg hat ihre Jahresbilanz 2019 vorgestellt. Das sind die wichtigsten Zahlen im Vergleich zu 2018: Die Kundenzahl stieg von 219 000 auf 225 000 Die Bilanzsumme erhöhte sich von 6,36 auf 6,75 Milliarden Euro Das Kundenkreditvolumen nahm von 4,07 auf 4,31 Milliarden Euro zu Die Einlagen stiegen von 5,25 auf 5,65 Milliarden Euro Der Jahresüberschuss sank von 7,7 auf 4,8 Millionen Euro Die Zahl der Mitarbeiter nahm von 1165 auf 1060 ab Von Thorsten Behrens

Kreditwirtschaft - Sparkasse legt erste Bilanz nach der Fusion vor