Die Politik hat bereits grünes Licht gegeben, jetzt geht’s an die Umsetzung: Kurzzeit-Parken auf städtischen Stellflächen mit Ticket-Pflicht soll demnächst auch in Gifhorn möglich sein. Die Vorbereitungen laufen.
Mehrheit gefunden
„Das Gratis-Kurzzeitparken soll kleine Besorgungen, wie den Gang zur Apotheke oder zum Bäcker, erleichtern“, ist CDU-Fraktionschef Thomas Reuter glücklich darüber, dass der gemeinsam Antrag mit den Grünen in den zuständigen Ausschüssen und auch im Rat eine Mehrheit gefunden hat.
Angeboten einholen
Inzwischen sei die Stadtverwaltung dabei, Angebote für Sanduhren – sie sollen mit einem Saugnapf an die Seitenscheibe von Fahrzeugen befestigt werden – einzuholen. „Eine Ausschreibung ist nicht erforderlich, denn auf Grund der geringen Anschaffungskosten kann dieser Auftrag von der Stadt frei vergeben werden“, ist Reuter zufrieden darüber, dass das Projekt bereits auf den Weg gebracht worden ist.
Gifhorn-Wappen
„Die Parkuhren werden vermutlich mit einem Gifhorn-Wappen bedruckt“, berichtet der CDU-Fraktionsvorsitzende. „Ich denke, dass erst einmal zwischen 2000 und 3000 Exemplare geordert werden“, so Reuter. Die Parkuhren sollen dann unter anderem im Bürgerbüro und auch bei der WiSta für kleines Geld zu erhalten sein. „Es wäre natürlich toll, wenn das Sanduhr-Parken noch in diesem Jahr starten kann“, hofft Reuter auf eine schnelle Umsetzung.
Senioren profitieren
Als Aufforderung zur verstärkten Nutzung von Autos will Reuter das Sanduhren-Projekt nicht verstanden wissen. Schnell Medikamente in der Apotheke besorgen oder ein Rezept vom Arzt abholen: Von dem neuen Angebot würden insbesondere Senioren oder Menschen mit Behinderungen profitieren, die nicht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage seien, sich auf das Fahrrad zu schwingen, erläutert der CDU-Chef.
Große Nachfrage
Gifhorn ist nach Cloppenburg und Fallersleben die dritte Stadt in Norddeutschland, die Kurzparken per Sanduhr möglich macht: Dort ist das ungewöhnliche Projekt im Mai 2019 angelaufen. Die Nachfrage nach 2500 hergestellten Sanduhren war gewaltig. Nach nur vier Tagen waren alle Sanduhren verkauft.„Wir haben kurz danach 2500 weitere Exemplare bestellt, doch die sind auch schon wieder weg, so dass erneut nachgeordert werden musste“, erklärt Benita Meyer, Sprecherin der Stadt Cloppenburg. Die Sanduhren wurden und werden zum Stückpreis von drei Euro verkauft. „Die Leute finden das Angebot klasse, die Erfahrungen waren bisher durchweg positiv“, so Meyer.
Positive Erfahrungen
Zu einer Erhöhung der Verkehrsdichte im Cloppenburger Stadtgebiet sei es durch das Kurzzeit-Parkangebot nicht gekommen, versichert Meyer. „Das ist ein gutes Omen – ich bin fest davon überzeugt, dass die Sache auch in Gifhorn prima angenommen wird“, kommentiert Reuter die positiven Erfahrungen aus Cloppenburg.
Von Uwe Stadtlich