Reisewarnung wegen Corona verlängert: Gifhorner Reisebüros vor schweren Monaten

Die Bundesregierung hat ihre weltweite Reisewarnung bis zum 14. Juni verlängert – für die Reisebüros im Kreis Gifhorn ist das ein harter Schlag. Es warten weitere Wochen ohne Einnahmen. Durch Stornierungen und Umbuchungen haben die Reisebüros genug zu tun. Aber es ist Arbeit, für die sie nicht bezahlt werden. „Wir hangeln uns von einer Stornowelle zur nächsten“, sagt Klaus Reinecke, Chef des Gifhorner Derpart-Reisebüros Reinecke. Durch die Verlängerung der weltweit geltenden Reisewarnung haben Kunden die Möglichkeit, ihre Reisen kostenlos zu stornieren oder umzubuchen. Im Fall einer Stornierung müssen die Reisebüros bereits erhaltene Provisionen an die Reiseveranstalter zurückzahlen. „Wir gehen komplett leer aus für Arbeit, die wir schon erledigt haben“, sagt Reinecke. Probleme auch bei Umbuchungen: Bei Umbuchungen können die Reisebüros die Provision wenigstens behalten. „Viele Kunden nehmen das auch in Anspruch“, sagt Barbara Nesemann vom gleichnamigen Gifhorner Reisebüro. „Viele Hotels sind für das nächste Jahr aber noch gar nicht freigeschaltet“, berichtet Tamara Behrens von der Reisewelt Behrens in Brechtorf. Und für Gutscheine sei noch nicht geklärt, ob diese gegen eine Insolvenz des Reiseunternehmens oder der Fluglinie abgesichert sind. Unterm Strich heißt das: Die Reisebüros haben derzeit keine Einnahmen. Denn auch neue Buchungen sind derzeit nicht zu verzeichnen. Und es gibt keine Chance, daran etwas zu ändern. „Wir durchleben eine ganz schön böse Durststrecke“, sagt Klaus Reinecke. Wie lange diese Situation noch andauert, ist völlig offen. Denn eine erneute Verlängerung der Reisewarnung über den 14. Juni hinaus ist nicht auszuschließen. Barbara Nesemann hofft deshalb auf das Herbst- oder zumindest das Wintergeschäft. Reisebüros brauchen Finanzhilfen: „Wir Reisebüros profitieren in der Regel nicht von den Corona-Hilfen an die großen Reiseunternehmer“, sagt Tamara Behrens. Klaus Reinecke und Barbara Nesemann berichten zwar, dass es vom Land Niedersachsen Soforthilfen gegeben habe, doch die reichten nicht aus, um die einnahmenlose Zeit zu überbrücken. „Die ganze Branche braucht eigentlich einen großen Batzen an Geld. Bisher hat der Staat aber nur die Großen im Visier“, kritisiert Reinecke. „Die Leute wollen los und Urlaub machen“, berichtet Barbara Nesemann aus Gesprächen mit ihren Kunden. Dass die Sommerferien, die am 16. Juli beginnen, bislang noch nicht von der Reisewarnung betroffen sind, macht da etwas Hoffnung. Bislang warten die Kunden deshalb noch mit Stornierungen. Wenngleich Nesemann davon ausgeht, dass zumindest Fernreisen in diesem Jahr nicht mehr möglich sein werden. „Man muss davon ausgehen, dass wir für dieses Jahr abgehängt sind“, sagt auch Klaus Reinecke. Auch im Kreis Gifhorn hat das Corona-Virus den Alltag und die Gedanken der Menschen voll im Griff. Das hat die AZ bislang berichtet: Mundschutzpflicht: So läuft die Umsetzung in Gifhorn Elfjährige abgewiesen: Das sind die Corona-Regeln für Kundentoiletten Zehn-Kilometer-Lauf als Braut und Bräutigam Auch Pfingsten nur Online-Gottesdienste? Sucht und Corona: Sonja (57) will sich nicht unterkriegen lassen Freibadsaison in Gifhorns Allerwelle im Corona-Modus? Arnulf Baumann: Not lehrt nicht nur Beten Corona-Special-Themen: Themenseite: Alle Artikel zur Corona-Krise aus dem Kreis Gifhorn Corona-Liveticker – aktuelle News aus dem Kreis Gifhorn Corona in Gifhorn und Niedersachsen: Der aktuelle Stand der Infizierten Hier geht’s zum Robert-Koch-Institut Von Christian Albroscheit

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