Landkreislauf: So besonders war’s beim Jubiläum

Die 25. Auflage des Landkreislaufes am Samstag war in vielfacher Form einmalig. Weitaus mehr Sportler als in den Vorjahren machten mit, viele von ihnen absolvierten je nach Lust und Puste Teilstrecken der insgesamt mehr als 60 Kilometer langen Route, die von Hoitlingen bis nach Steinhorst führte. Viele hatten auch die Laufschuhe geschnürt, um an Martin Pahl zu erinnern, der 20 Jahre lang den Landkreislauf organisiert hatte und der im letzten Jahr starb. Heinrich Lagemann, der nun seit fünf Jahren mit Otto Neumann das Event auf die Beine stellt, war regelrecht gerührt, als er auf die Szenerie im Schlosshof in Gifhorn schaute. „So viele haben in den letzten Jahren noch nie mitgemacht. Viele sind extra zum Gedenken an Martin Pahl gekommen.“ Ganz früh morgens waren in Hoitlingen mehr als 60 Läufer gestartet. Da war es noch kalt und dunkel. Für Nicht-Sportler ein Graus. Für die Gruppe, mit der Susanne Hafermann lief, ein Traum. „Unterwegs haben wir gesehen, wie die Sonne aufgeht.“ Die Gruppe hatte traditionell ein Ziel: Nach rund 21 Kilometern ist für sie nämlich jedes Mal Schluss. Ihr Freund Mario Müller wartete im Schlosshof schon auf sie. Jubelnd schlossen sie sich in die Arme. Und dann gab’s Glühwein, den Müller mitgebracht hatte. „Das machen wir jedes Jahr hier. In Gifhorn steigen wir dann aus. Dann reicht es.“ Und eines Susanne Hafermann unbedingt noch loswerden: „Es ist wie immer perfekt organisiert.“ Locker durch die Landschaft: Die einen stiegen ein, die anderen wieder ein. Diese Lockerheit nämlich macht für viele den Reiz des Landkreislaufes aus. Im moderaten Tempo geht es ohne Kampf gegen die Uhr so weit wie es jeder schafft. Und auch daran denken die Organisatoren: Jede Teilstrecke wird von Lauferfahrenen aus dem jeweiligen Gebiet angeführt. „Da für alle die richtige Laufgeschwindigkeit vorzugeben, ist nicht einfach“, sagt Lagemann. Ab Gifhorn hatte etwa die Laufsparte aus Wilsche das Kommando. Nach gerade überstandener Krankheit konnte deren Vorreiter Stefan Hölter ausgerechnet erst in Gifhorn einsteigen. Für den Mann, der ansonsten extreme Laufevents bewältigt, war es fast schon eine Strafe, nur noch die restlichen 30 Kilometer in den Nordkreis mitlaufen zu können. „Das muss heute reichen.“ Durch den Dragen in den Nordkreis: Für Sabine Will war der Einstieg in Gifhorn optimal, für sie ging es nämlich über den Dragen bis nach Wesendorf und durch den Heiligen Hain bis nach Steinhorst Richtung Heimat in den Nordkreis. Nicht zum ersten Mal nahm sie teil. „Es ist sehr schön, dass man auch Teilstrecken laufen kann, in Gemeinschaft ist und dabei Ecken im Landkreis sieht, die man nicht kennt.“ Plastik verbannt: Auf eine Neuerung sind die Organisatoren stolz: „Die Verpflegung ist zum ersten Mal so gut wie müllfrei“, sagt Friedhelm Marciniak, der mit Maren Rama fix zu den Zwischenstationen fuhr, rasch die Klapptische aufstellte und Bananenstücke, Salzstangen, Tee und Wasser bereit stellte. Wegwerf-Plastikbecher waren verbannt. Jeder Teilnehmer bekam einen Becher mit Nummer. Tipps für Läufer gab’s auch: „Erst warmen Tee und dann etwas Wasser – das ist gut.“ Von Andrea Posselt

25. Auflage - Landkreislauf: So besonders war’s beim Jubiläum