Landkreis Gifhorn und Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg finanzieren Pflanzaktion „Natürlich wild“

Es gibt immer weniger Insekten – denn ihre Lebensräume verschwinden zusehends. Und auch Niederwild, Vögel, Reptilien leiden darunter. Mit Bäumen, Hecken, Blumen lässt sich dem – zumindest ein wenig – entgegenwirken. Der Landkreis Gifhorn hat daher jetzt gemeinsam mit weiteren Kooperationspartner, darunter maßgeblich die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg und die Gifhorner Jägerschaft, die Aktion „Natürlich wild“ ins Leben gerufen. Teilnehmer können bis 1. September heimische Pflanzen bestellen, die dann in einer gemeinsamen Aktion am 14. November überall im Landkreis gepflanzt werden. Aufgerufen zur Teilnahme sind Vereine, Verbände, Organisationen und Landwirte sowie die Kommunen. Sie können freie Flächen festlegen, auf denen gepflanzt werden soll – allerdings gilt das Programm nur für Flächen in der freien Landschaft und im Ortsumfeld ohne anderweitige Verpflichtungen, nicht aber für Privatgärten und Innerortsflächen. Die Flächen melden die Teilnehmer dem Landkreis, Mitarbeiter des Fachbereiches Umwelt beraten dabei, welche Bäume und Sträucher für die Fläche geeignet sind. Dann suchen die Teilnehmer aus einer Liste online die von ihnen gewünschten Pflanzen aus – der Landkreis bestellt alles gebündelt und übernimmt auch noch die Kosten dafür. Ausgeliefert wird dann Mitte November, und am 14. November sollen überall im Landkreis die Flächen bepflanzt werden. Neben den Kosten für die Pflanzen übernimmt der Landkreis auch ein Viertel der Materialkosten für Zäune, falls diese zum Schutz der neuen Bäume und Sträucher benötigt werden. Lesen Sie zum Thema auch: Fridays for future: Die ersten Bäume sind da Deshalb hat Gifhorn eine neue Streuobstwiese Projekt Blumenwiese ist gestartet „Wir wollen etwas für die Natur tun und bei den Einwohnern des Landkreises ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen“, so Landrat Dr. Andreas Ebel bei der Vorstellung des Programms, zu der auch Ernst-Dieter Meinecke, Vorsitzender der Jägerschaft, sowie Dr. Patrick Kuchelmeister, Vorstand der Sparkasse, eingeladen waren. Denn die Sparkasse hat zwar eine eigene Aktion laufen, bei der im Geschäftsgebiet 3333 Bäume gepflanzt werden, beteiligt sich aber dennoch finanziell an „Natürlich wild“. Und die Jägerschaft befürwortet nicht nur die Unterstützung von Insekten, Niederwild und Vögeln durch die Aktion, sondern trägt indirekt durch ihre Jagdsteuer zur Finanzierung bei. Von den kreisweit 1900 Jägern zahlen etwa 400 diese Steuer, aus der beispielsweise Mittel zur Bejagung von Nutria, Marderhund und Waschbär fließen oder für die Anschaffung von Wildreflektoren. Doch etwa 30 000 Euro sind für Biotop erhaltende Maßnahmen vorgesehen – und fließen in die Aktion „Natürlich wild“. Auch Privatpersonen können sich an der Aktion beteiligen – allerdings in etwas anderer Form. Für sie gibt es einen Flyer mit Ideen für Garten und Balkon sowie eine Blühmischung, mit der sie Lebensraum für Bienen und andere Insekten schaffen können. Zusätzliche Informationen zur Aktion „Natürlich wild“ sowie die Anmeldung gibt es im Internet unter www.gifhorn.de/wirtschaft-und-wohnen/umwelt/. Von Thorsten Behrens