Landkreis Gifhorn: VLG wartet aufVerordnung zur Maskenpflicht

Die Verschärfung der Maskenpflicht betrifft auch den öffentlichen Nahverkehr, künftig müssen in Bussen und Bahnen FFP2- oder OP-Masken getragen werden. „Aber es gibt noch keine konkreten Richtlinien“, erklärt dazu VLG-Geschäftsführer Stephan Heidenreich, der mit dem Erlass einer entsprechenden Verordnung jedoch in der kommenden Woche rechnet. Masken respektive Nase-Mund-Bedeckungen müssen seit Beginn des aktuellen Lockdown in den VLG-Bussen sowieso schon getragen werden, nur eben nicht ausschließlich bestimmte Ausführungen. Die Einhaltung dieser Regel werde von den Fahrern kontrolliert. Das stelle auch kein großes Problem dar, weil anders als im ersten Lockdown nur noch vorne eingestiegen wird. Wer keine Maske trage, dem werde der Zutritt verwehrt, so Heidenreich. Atteste werden kaum noch vorgelegt: Schwieriger umzusetzen sei die Kontrolle oder Sanktionierung, wenn Passagiere während der Fahrt die Maske abnehmen würden. Einzelne solcher Fälle habe es zu Beginn der Maskenpflicht gegeben: „Aber das ist weniger geworden.“ Mittlerweile käme es auch kaum noch vor, dass den Busfahrern Atteste vorgelegt würden, die vom Tragen einer Maske befreiten, aber oft „zweifelhafter Herkunft waren“ und oft wie „billige Kopien aus dem Internet“ ausgesehen hätten, wie der VLG-Geschäftsführer berichtet. „Nicht einfach“ werde für die Busfahrer, wenn sie voraussichtlich ab nächster Woche kontrollieren, beurteilen und erkennen müssen, ob die Maske, die der Fahrgast beim Einsteigen trägt, auch wirklich den Vorschriften entspricht – weswegen Stephan Heidenreich auch Zweifel daran hegt, ob die neue Vorschrift „wirklich praxisgerecht und durchdacht ist. Ich glaube, eine FFP2-Maske trägt einen Stempel“, so Heidenreich. „Ich werde mich selbst erstmal schlau machen, damit ich meine Leute auch richtig schulen kann.“ Statt 25 000 nur noch 10 000 Fahrgäste pro Tag: Gar kein Thema sei für die VLG derzeit eine Reduzierung der Auslastung der Busse, wie sie im Rahmen der Corona-Maßnahmen-Diskussion auch schon mal erwogen worden sei. Denn die Busse führen im „Schultagsprogramm“, aber es gibt – außer ein paar Abschlussklassen – keine Schüler die zur Schule fahren, weil ja im Landkreis Gifhorn als Reaktion auf einen hohen Inzidenzwert das Szenario C gilt. Während das Unternehmen an einem „normalen Schultag“ insgesamt rund 25 000 Fahrgäste (Schüler und alle anderen) transportiere, seien es jetzt nur etwa 10 000. Bestimmte Linien „bedarfsgerecht optimieren“: Derzeit sei es „eher ein Problem“ leere Busse fahren zu lassen, in ökologischer wie ökonomischer Hinsicht. Auf manchen, ansonsten stark frequentierten Strecken würden „vier oder fünf Busse hintereinander fahren, in denen je zwei oder drei Schüler sitzen. Wie erwägen deshalb, das volle Schulprogramm zu reduzieren und auf bestimmten Linien bedarfsgerecht zu optimieren“, sagt Heidenreich. „Verstärkungsfahrten“ kurzfristig machbar: Andersherum wäre es für die VLG auch keine große Herausforderung, falls nötig – also frühestens nach dem 15. Februar – ein steigendes Fahrgastaufkommen zu entzerren. Wie bereits im Dezember erprobt, könnten „Verstärkungsfahrten für die Spitzenzeiten am Morgen und mittags auch kurzfristig nutzbar gemacht werden. Wir können dafür auf Fahrer und Fahrzeuge von Subunternehmern zurück greifen“. Als finanziellen Ausgleich gebe es dafür Gelder vom Bund, wie Heidenreich erläutert. Von Jörg Rohlfs