Rannenberg präsentierte in seiner Laudatio den mehr als 300 Gästen die Artikel 23 und 24 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Darin stehen unter anderem das Recht auf Arbeit und „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. „Die soziale Wirklichkeit sieht anders aus“, sagte Rannenberg.
„Arbeitsmarktpolitik hat versagt“
Galten ihm zufolge 1975 noch 1,1 Millionen Arbeitslose als „Massenarbeitslosigkeit“, spreche man heute mit 2,2 Millionen Arbeitslosen von „Vollbeschäftigung“. Nehme man die so genannte Stille Reserve hinzu, seien es tatsächlich 3,5 Millionen Menschen ohne Job. Für Rannenberg steht fest: „Die Arbeitsmarktpolitik seit den 60-er Jahren hat versagt.“
Einen ersten Schritt, auch Langzeitarbeitslose in den sozialen Arbeitsmarkt zu integrieren, sieht Rannenberg in dem von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit angeschobenen Teilhabechancengesetz. Die Diakonie werde zwölf Betroffene einstellen, und Rannenberg rief Unternehmer ebenfalls dazu auf.
„Abrüstung der Sprache“
Vorstandskollege Hans-Peter Daub machte sich über das Thema Frieden Gedanken. Er stellte die Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach“ in den Vordergrund. Sein Appell: „Für fairen gesellschaftlichen Ausgleich einstehen“ und eine „Abrüstung der Sprache“, das seien die Gebote der Zeit.
Bürgermeister Matthias Nerlich brachte einen Bumerang als Geschenk mit. Für ihn das Symbol dafür, dass jeder, der etwas gebe, etwas zurück bekomme. Als Ehrung für Engagement in sozialer Arbeit bekam die ehemalige ehrenamtliche Landrätin Margarethe Pertzel den Kästorfer Baustein überreicht.
Von Dirk Reitmeister