Die Aktion hat eine lange Tradition: Am Mittwoch fiel in Gifhorns Fußgängerzone der Startschuss für die Spendensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Politik, Reservisten und die Verwaltungsspitzen von Stadt und Landkreis waren bei der Auftaktveranstaltung mit dabei und ersammelten im Laufe des Tages 521,35 Euro.
Aktuelle Aufgabe
„Ohne die finanzielle Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger geht es nicht“, verwies Volksbund-Kreisgeschäftsführer Armin Bunk darauf, dass die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge zum großen Teil aus Spendengeldern finanziert werde. „Die Aufgabe ist nach wie vor aktuell und von großer Bedeutung“, hofft Landrat und Kreisverbandsvorsitzender Dr. Andreas Ebel darauf, dass sich bis zum 30. November erneut viele Unterstützer und Spender finden.
Zwei Millionen Gräber
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge setze sich in seiner 100-jährigen Geschichte für den Erhalt von Kriegsgräbern als Orte der Trauer und Versöhnung ein, so Bunk. Betreut werden aktuell in fast 100 Ländern 832 Kriegsgräberstätten mit mehr als zwei Millionen Gräbern. Nach der politischen Wende in Osteuropa habe der Volksbund seine Arbeit auch in den Staaten des früheren Ostblocks aufnehmen können. Dort fanden allein im Zweiten Weltkrieg drei Millionen Soldaten den Tod – doppelt so viele wie auf den Kriegsgräberstätten im Westen ruhen. „Die Arbeit im Osten wird den Volksbund noch Jahre und vermutlich sogar Jahrzehnte beschäftigen“, schätzt Kreisvorsitzenden Dr. Andreas Ebel.
Keine Rückmeldung
Wie auch schon in den Vorjahren habe der Kreisverband Schulen im Landkreis Gifhorn angeschrieben und sie um Unterstützung der Aktion gebeten. „Es gab keine Resonanz – das ist sehr enttäuschend“, hätte sich Ebel eine Beteiligung der Schulen gewünscht. Lediglich das Philipp-Melanchthon-Gymnasium Meine habe signalisiert, dass es 2020 dabei sein werde. „Es ist anscheinend nicht gewollt, sich mit dem Thema Kriegsgräberfürsorge im Unterricht zu beschäftigen“, bedauert der Landrat. Offenbar sei nicht bekannt, dass der Volksbund über fachkundige Referenten verfüge, die sich auch Schulen zur Verfügung stellten.
Von Uwe Stadtlich