Die mehr als 4400 Einsatzkräfte in den Feuerwehren im Kreisgebiet stellen sich für die Zukunft auf. Ein zweiteiliges Konzept gibt dabei den Weg vor. Im Ausschuss für Feuerschutz und Rettungswesen gab’s grünes Licht für den ersten Teil, in dem es um eine zentralisierte und verbesserte Ausbildung geht. Beim zweiten Teil – es geht um Einsatzkonzepte und Fahrzeuge – soll ein externer Gutachter ins Boot geholt werden
Die Vorteile des neuen Konzepts
Kreisausbildungsleiter Wolfgang Dreinert, Brandabschnittsleiter Süd, unterstrich die Notwendigkeit einer durchgängigen Ausbildung, die sich am aktuellen Stand der Technik orientiere. „Wir wollen von den Gebietseinheiten eine Zentralisierung hin zum Kreis“, sieht Dreinert in der Umstrukturierung nur Vorteile. Es werde einheitlich geschult, Kosten würden reduziert und eine gemeinsame Nutzung von Räumen und Unterrichtsmaterial sei möglich. Zudem würden weniger Ausbilder – 18 statt 80 – benötigt. Intensiv habe sich eine Arbeitsgruppe, der Mitglieder der Kreisfeuerwehrführung und auch die Städte- und Gemeindebrandmeister angehörten, mit dem Thema befasst.
Brandcontainer anschaffen
Weiterbildung von Führungskräften (ab 2020/21), Weiterbildung Atemschutzgeräteträger/Notfalltraining (ab 2020/21) oder Motorsägenausbildung (ab 2021/22), Absturzsicherung (ab 2022): „Es kann losgehen, wir stehen in den Startlöchern“, wünscht sich Dreinert eine rasche Umsetzung des Konzepts. Ab 2026/27 soll’s auch einen Brandübungscontainer für die so genannte „Heißausbildung“ bei 400 Grad Celsius geben. Bisher mussten die Ehrenamtlichen für diesen Teil ihrer Ausbildung nach Helmstedt oder Bad Gandersheim reisen. Oftmals sei diese Dienstleistung auch teuer eingekauft worden, so Dreinert. Standort für den Container könnte das Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) im Gifhorner Heidland sein.
Mehrwert für alle Gebietseinheiten
„Das ist ein echter Mehrwert für alle Gebietseinheiten“, befand Ausschussvorsitzender Eberhard Stolzenburg. Die übrigen Ausschuss-Mitglieder sahen es ebenso – einstimmig wurde das neue Ausbildungskonzept auf den Weg gebracht. Die zentralisierte Ausbildung ist auch eine Antwort auf die gestiegenen Einsatzanforderungen.
Externer Gutachter für den zweiten Teil
Einsatzkonzepte und die Beschaffung und Stationierung von Fahrzeugen: Im zweiten Teil des Konzeptes geht’s unter anderem um eine langfristige Investitionsplanung über einen Zehn-Jahreszeitraum. Kostenrahmen: 2,5 Millionen Euro. „Die Aufgabenstellung hat sich als sehr komplex herausgestellt – darum haben wir uns für eine externe Begutachtung entschieden“, machte Kreisbrandmeister Thomas Krok deutlich, dass die Hilfe eines Experten unabdingbar ist. „Das ist der sinnvollste Weg“, hatte zuvor Erster Kreisrat Thomas Walter für den Einsatz eines externen Gutachters plädiert. Wenn alles gut laufe, werde das Einsatz- und Stationierungskonzept 2020 präsentiert werden.
Ist der Zeitraum zu lang?
Mit einem Planungszeitraum von zehn Jahren mochte sich Angela Heider (SPD) nicht anfreunden. „Wir können doch nicht in die Glaskugel schauen“, hielt sie einen Fünf-Jahres-Zeitraum für realistischer. Walter ging auf ihre Kritik ein: „Auch wenn das Konzept steht, werden wir bei anderen Erkenntnissen darauf reagieren“, versicherte der stellvertretende Kreis-Verwaltungschef.
Einstimmigkeit im Ausschuss
Im Ausschuss herrschte im Anschluss auch bei diesem Punkt Einstimmigkeit: Die vom Kreis geplante Vorgehensweise zum Feuerwehrkonzept wurde zur Kenntnis genommen.
Von Uwe Stadtlich