Hochinzidenzgebiet Kreis Gifhorn: Einzelhandel geht zurück in Lockdown

Zurück zu „bestellen und abholen“: So läuft ab Freitag wieder der Einkauf in weiten Teilen des Einzelhandels in der Gifhorner Innenstadt. Die meisten Geschäfte müssen nach der Einstufung des Landkreises als Hochinzidenzgebiet wieder schließen. Entsprechend groß ist die Enttäuschung. „Das ist eine Woche vor Ostern schlimm“, sagt Udo von Ey, Sprecher der City-Gemeinschaft und Inhaber des Kaufhauses Schütte. „Wir können es nicht ändern, wir machen das Beste draus.“ Auch sein Kaufhaus werde ab Freitag wieder geschlossen sein und stattdessen am Telefon, per Mail oder auf der Homepage bestellte Ware ausgeben. Wie von Ey sieht Fritz Becker jun. vom gleichnamigen Modenhaus den Einzelhandel nicht als Infektionstreiber, sondern als Leidtragenden der Pandemie. „Die Frühjahrsware ist erst seit zwei Wochen im Haus.“ Die Kunden hätten die Wiedereröffnung mit Einkauf nach Terminvergabe sehr gut angenommen. Das Zurück zum Bestellen und Abholen sei nur ein schwacher Trost. „Das ist kein wirtschaftliches Geschäft, sondern Dienst am Kunden.“ Lesen Sie auch Einkaufen per Termin: Gifhorns Einzelhandel freut sich über Lockerungen Corona-Lockerungen in Gifhorn: Freude beim Handel, Kritik von der Dehoga Warum die Buchhandlungen geöffnet bleiben: Geöffnet bleiben dagegen – wie Drogerien und Optiker – die Buchhandlungen Dänzer und Nolte, die seit der Lockerung des Lockdowns zum 8. März zum „täglichen Bedarf“ zählen und damit inzidenzunabhängig bleiben. „Wir dürfen weiterhin öffnen“, bestätigt Sabine Stephan von Bücher Nolte den aktuellen Stand. Wie von Ey und Becker hat auch sie die Erfahrung gemacht, dass die Kunden den klassischen Einkauf schätzen. „Die freuen sich alle, dass sie mal wieder blättern können.“ Kritik an der Orientierung am Inzidenzwert: Wann es auch für den Rest des Einzelhandels wieder so weit sein könnte, wagen von Ey und Becker nicht zu prognostizieren. „Wir müssen durchhalten“, sagt von Ey. Becker wünscht sich eine Abkehr vom Inzidenzwert hin zu einer Berücksichtigung einer Quote, die auch die Zahl der Negativ-Tests berücksichtigen würde. Von Dirk Reitmeister