Die Einsatzkräfte trafen vor Ort auf vier Männer aus Rumänien (39, 45, 50 und 61 Jahre alt, die mit einem Sportboot auf dem Weg von Schweden nach Griechenland waren sowie zwei Männer (29 und 35 Jahre alt), die als Schiffsführer des niederländischen Binnenmotorschiffes (BMS) „Imago“ auf dem Weg nach Uelzen waren.
Crew rettete die Männer mit Seilen
„Die Besatzung des Sportboots wollte beim Anlegen auf dem Kanal wenden. Dabei kam es zur Kollision“, so Carmen Müller, Außenbezirksleiterin bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Uelzen. Die Besatzung des Sportboots sei bei dem Manöver davon ausgegangen, dass die Imago nicht in Fahrt sei. Das war aber nicht so. Das Binnenschiff rammte der Segelyacht den Bug in die Seite. Die Serenia schlug leck – und sank. Die Besatzung wurde von der Crew eines an der Liegestelle festgemachten Schubschiffs gerettet. „Sie warfen den vier Männern Seile zu und zogen sie so von Bord des sinkendenden Sportboots“, so Carmen Müller. Die Havaristen konnten auch auf dem Schubschiff übernachten. Nach Mitteilung der Gifhorner Polizei standen die Männer leicht unter Alkoholeinwirkung.
Am Mittwochmorgen begann dann die Bergung des gesunkenen Sportboots. Taucher der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, die aus Minden an die Unfallstelle kamen, befestigten Zugseile eines Krans an der im vier Meter tiefen Wasser liegenden Yacht. Dann hob der Kran das Wrack an. Schließlich wurde das Wasser herausgepumpt.
„Der Sachschaden am Sportboot beläuft sich auf circa 5500 Euro, der Schaden am Binnenschiff ist vermutlich eher gering“, so Gifhorns Polizeisprecher Thomas Reuter. Nachdem das Segelboot wieder auf dem Wasser war, nahmen die Taucher das Leck genau unter die Lupe, damit die Besatzung entscheiden kann, ob eine Reparatur vor Ort möglich ist und sie ihre Fahrt fortsetzen können. Die Berufsschifffahrt war durch das gesunkene Boot nicht beeinträchtigt. Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Wolfsburg waren vor Ort.
Von Frank Reddel