Gifhorns Kreiskantor Raphael Nigbur plant digitales Kirchenmusikkonzert

In dieser schwierigen Zeit beschreitet auch Kreiskantor Raphael Nigbur andere Wege. Kirchenmusik, die eigentlich von Gemeinschaft, vom Miteinander und Präsenzkontakt lebt, wird seit knapp einem Jahr wegen Corona auf eine harte Probe gestellt. All die Konzerte, Chorproben und Projekte, die das Leben vieler Menschen bereichert haben, sind nicht oder nicht in gewohntem Maß möglich. Kirchenmusiker stellen darum Überlegungen an, wie Kirchenmusik dann trotzdem zu den Menschen kommen kann und wie sich die Chormitglieder und andere musikalische Ehrenamtliche trotz der widrigen Umstände engagieren können. Und da adäquate Maßnahmenlockerungen noch auf sich warten lassen, hat sich Raphael Nigbur, Kreiskantor des Kirchenkreises Gifhorn, für die Planung eines Online-Projektes an die Arbeit gemacht. Das große Ziel dabei ist, ein Konzertvideo zu erstellen, das auf dem YouTube-Kanal des Kirchenkreises veröffentlicht wird. Es sollen so viele Bereiche der Kirchenmusik wie möglich (beispielsweise Flötengruppen, Bläserensembles, Vokalchöre, Orgelmusik) beteiligt werden. Doch wie soll das in Coronazeiten ablaufen? Die einzelnen Stimmen sollen zum Chor zusammengeschnitten werden: Nigbur beginnt ab sofort mit einem Online-Chorprojekt. Die Sängerinnen und Sänger müssen sich zunächst beim Kantor anmelden. Danach erfolgt eine Registrierung beim landeskirchlichen Netzwerk „intern-e“, auf dem die Materialien wie beispielsweise Audiodateien zum Download bereitstehen. Diese Audiodateien dienen dann als Begleitung zum Singen. Die eigene Stimmlage (wie Sopran oder Bass) wird jeweils klanglich hervorgehoben, damit sich die Sänger an ihrer Chorstimme orientieren können. Darüber hinaus begleitet Nigbur das Projekt mit kurzen Videos, in denen er inhaltlich-thematische, musikalische sowie gesangstechnische Impulse und Hilfestellungen gibt. Es wird Links zu bereits bestehenden YouTube-Videos geben, mit denen man sich einsingen kann. Pastor Matthias Wittkämper wird einen theologischen Impuls geben, und sogar ein kleines musikalisches Rätsel wird ein Bestandteil sein. Inhaltlich stehen die Kantate „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ von Johann Pachelbel sowie Pop- und Gospelstücke auf dem Programm. Während des Projektes gibt es einige Videokonferenzen, die zum Austausch dienen. Auch ein gemeinsamer Singversuch soll gestartet werden. Nach einigen Wochen können die Teilnehmenden nach Möglichkeit ihre Stimme aufnehmen, so dass Nigbur die einzeln aufgenommenen Stimmen zu einem Chor zusammenschneiden kann. Ähnliches soll mit Bläsern und Co. auch passieren. Angereichert durch einige Orgelstücke und Moderationen entsteht so das digitale Kirchenmusikkonzert. Geplant ist das Projektende für Mitte März. Es gibt bisher schon über 30 Anmeldung, freut sich Nigbur. Wer an dem Projekt teilnehmen möchte, kann sich per E-Mail an kreiskantorat.gifhorn@evlka.de anmelden. Von unserer Redaktion