Gifhorner Personaltrainer gibt Tipps, wie gute Vorsätze nicht wieder abgehakt werden

Mit guten Vorsätzen ins neue Jahr? Für viele Deutsche und auch Gifhorner gehört das traditionell dazu. Aber auch zum Corona-Jahreswechsel? Und wie sieht es eigentlich mit der Umsetzung aus, wenn viele der üblichen Anlaufstellen wegen des Lockdowns geschlossen sind? Die AZ hat nachgefragt. Ganz klar: Dank Corona sind einige der Klassiker bei den Umfragen nach hinten gerutscht. Mit dem Rauchen aufhören ist ebenso wie Weiterbildung immer noch Thema – aber nicht mehr so stark wie der Wunsch nach einem bewussterem Leben mit weniger Stress, mehr Freizeit, Familie. Ganz vorne stehen nach wie vor in den Umfragen Land auf, Land ab die Punkte „mehr Sport treiben“ und „gesunde Ernährung“. „Machen statt denken“: So klappt die Umsetzung: Doch lässt sich das 2021 überhaupt erreichen? Wie schwer es ist, seine guten Vorsätze im Corona-Modus wie geplant umzusetzen, zeigt beispielsweise eine Umfrage der DAK. Ihr zufolge haben das 51 Prozent der Deutschen im Jahr 2020 nicht geschafft. Aber: 19 Prozent gaben an, Lockdown und Kontaktbeschränkungen hätten bei der Umsetzung geholfen. Wie es mit den guten Vorsätzen klappen kann – egal, ob zu Corona-Zeiten oder ohne Pandemie –, weiß Rolf Wilke. Der Gifhorner Physiotherapeut verfügt auch über eine langjährige Berufserfahrung als Personaltrainer, beispielsweise im Bereich Sport. Sein Credo: „Machen statt denken“. Wer erst einmal anfange, seine guten Vorsätze umzusetzen, bevor er alles perfekt organisiert hat, werde seine Ziele eher erreichen – wer am Anfang zu viel denke, dem würden auch genügend Gegenargumente einfallen, um nichts zu tun. „Ein festes Ritual schaffen, ein konkretes Teilziel, das ist wichtig.“: Gute Vorsätze lassen sich in vier Schritten umsetzen, sagt Wilke. „Was ich erreichen will, ist meist klar. Aber ich muss es konkretisieren. Nicht: Ich will mehr Zeit mit der Familie verbringen, sondern ich will jeden Samstag zwei Stunden mit ihr verbringen. Ein festes Ritual schaffen, ein konkretes Teilziel, das ist wichtig.“ Dann käme eine klare Definition des Zeitraums – beispielsweise bis Ostern. Auch hier ein Etappenziel benennen, und zur Motivation bei erreichten Schritten gerne sich selbst belohnen. Der dritte Schritt wäre dann: sofort anfangen. „Nicht erst im Februar oder März, sondern diesen Samstag.“ Und im vierten Schritt – wenn alles angelaufen ist – könne man dann darüber nachdenken, wie man die Umsetzung perfektioniert. Beispielsweise durch Erweitern der Zeiten, beim Sport durch neues Equipment oder durch eine Fortbildung zum Thema. Von Thorsten Behrens