Gifhorn: Neues Gesicht für den Weihnachtsmarkt?

Viele Gifhornerinnen und Gifhorner sehen im Weihnachtsmarkt eine unattraktive Aneinanderreihung von Buden. Die AfD-Fraktion stieß das Thema auf der Ratssitzung am Montagabend noch einmal an. Bürgermeister Matthias Nerlich bezog im Anschluss zum Gestaltungskonzept und möglichen Änderungen Stellung. AfD fordert Konzeptänderung: „Trotz Kritik aus der Bürgerschaft hat es eine Konzeptänderung bisher nicht gegeben“, ging AfD-Fraktionschef Stefan Marzischewski-Drewes auf einen Antrag seiner Partei ein. Momentan gefalle der auseinandergezogene und lückenhafte Weihnachtsmarkt den meisten Menschen nicht. Die Marktbuden an einer Stelle konzentrieren: Nur so könne es gelingen, die Attraktivität zu erhöhen, so Gifhorns AfD-Chef. Vier Standorte vorgeschlagen: Schützenplatz, Schillerplatz, Marktplatz oder Kaninchengarten: Über Standorte müsse im Ausschuss und im Stadtrat diskutiert werden, um eine einvernehmliche Lösung auf den Weg zu bringen, erinnerte Marzischewski-Drewes an eine AfD-Initiative aus dem Frühjahr 2019. Sie habe leider zu keiner Konsenslösung der Parteien zur Veränderung des Weihnachtsmarktes geführt. „Oder man schafft ihn ganz ab“, fand der AfD-Chef am Ende seiner Ausführungen deutliche und harte Worte. Applaus von Besuchern: „Fest steht jedenfalls, dass der jetzige Zustand unglücklich und verbesserungswürdig ist“, so Marzischewski-Drewes. Dafür gab’s Applaus von den mehr als 80 Gifhornerinnen und Gifhornern, die die Ratssitzung verfolgten. Ratsvorsitzender Willy Knerr (CDU) passte der Beifall nicht. Er ermahnte das Publikum zur Ruhe. Umfrage wird ausgewertet: Bürgermeister Matthias Nerlich ließ die AfD-Kritik nicht unkommentiert. „Es ist nicht richtig, zu sagen, dass es keine eindeutige Positionierung gibt“, entgegnete der Verwaltungschef. Konsens bei allen Fraktionen sei, dass der lang gestreckte Weihnachtsmarkt keinen Sinn mache. Wochenmarktbeschicker, Weihnachtsmarkt-Standbetreiber, Besucher und Besucherinnen des Weihnachtsmarktes seien inzwischen in einer Umfrage gehört worden. Diese müsse ausgewertet und analysiert werden. „Wir stellen uns der Diskussion“, versprach Nerlich. WiSta-Gesellschafter sprechen über Weihnachtsmarkt: Die Gesellschafter-Versammlung der Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Gifhorn GmbH (WiSta) werde sich schon auf der nächsten Sitzung mit der Thematik befassen, so der Bürgermeister. Die anderen Ratsfraktionen äußerten sich am Montagabend zur Weihnachtsmarkt-Gestaltung nicht. Der Gifhorner Weihnachtsmarkt hat in den vergangenen Jahren sein Gesicht verändert – nicht zuletzt durch die Übernahme der Organisation durch die Wirtschafts- und Stadtförderung 2017. Auch 2019 gab es Neuerungen. Doch 2020 soll der Weihnachtsmarkt ein völlig neues Konzept erhalten. * 27. Dezember 2019: Das sagen die Besucher zum Weihnachtsmarkt * 27. Dezember 2019: Weihnachtsmarkt-Bilanz: Positive Stimmen – aber auch Kritik * 8. November 2019: Weihnachtsmarkt: Das wird Gifhorns „Gute Bude“ * 22. Oktober 2019: Der Gifhorner Weihnachtsmarkt bekommt 2020 ein völlig neues Konzept * 19. Oktober 2019: Weihnachtsmarkt: Bühne wird zum Wohnzimmer * 25. Mai 2019: Darum ist der Weihnachtsmarkt schon Thema * 19. Dezember 2018: Das Programm vom Weihnachtsmarkt in Gifhorn * 12. November 2018: Märchen und mehr: Bald startet der Gifhorner Weihnachtsmarkt Von Uwe Stadtlich

Kommunalpolitik - Kommt ein neues Konzept für den Weihnachtsmarkt?