Eickhorst-Mord bei XY: Staatsanwaltschaft lobt Belohnung aus

Gifhorns Kripo will unbedingt einen brutalen Mord an einer jungen Frau aus dem Jahr 1994 bei Eickhorst aufklären. Mit Unterstützung der ZDF-Fahndungssendung XY ungelöst soll am Mittwochabend der Täter gefasst werden. Zudem gibt’s seit Montag eine hohe Belohnung. „Für die Erteilung von Hinweisen aus der Bevölkerung, die zur Überführung des Täters oder der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft Hildesheim einen Betrag von 5000 Euro ausgelobt“, sagt Gifhorns Polizeisprecher Thomas Reuter. Per Mail habe die Leitende Oberstaatsanwältin Petra Herzog den Chef der Mordkommission Eickhorst II, Frank Bauerfeld, am Montag darüber informiert. „Die Belohnung ist ausschließlich für an der Straftat nicht beteiligte Privatpersonen und nicht für Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört“, führt Herzog in der Mail an Gifhorns Kripo aus. Rudi Cerne zeigt Zehn-Minuten-Beitrag: Aktenzeichen-XY-Moderator Rudi Cerne will Bauerfeld und seinen Kolleginnen und Kollegen dabei helfen, den Mörder von Zakia Mansour zu fassen. Die damals 28 Jahre alte Tunesierin wurde Weihnachten 1994 in der Gemarkung Eickhorst tot aufgefunden. Ihr Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert, ihr Mörder hatte sie wie ein Stück Müll in einem zugefrorenen Wasserloch an einem Wirtschaftsweg abgelegt: Erst ein Vierteljahrhundert später gelang es Gifhorns Kripo und der Hildesheimer Staatsanwaltschaft, die Identität der tunesischen Staatsangehörigen zu klären. Den entscheidenden Hinweis brachte eine Vermisstenanzeige – aufgegeben von der Ehefrau des Sohnes von Zakia Mansour. Verschwunden ist bis heute jedoch die Tatwaffe. In einem zehnminütigen Filmbeitrag befasst sich XY ungelöst am 13. Januar ab 20.15 Uhr mit dem schrecklichen Verbrechen. Schauspielerinnen und Schauspieler stellten die letzten Tage und Stunden im Leben von Zakia Mansour nach. Dabei geht’s auch um die Ankunft von Mansour in Deutschland. Gifhorns Polizei weiß, dass sie am 13. Dezember 1994 mit einem Flug aus Tunesien in Hannover gelandet ist. Auf diesem Flug (Nummer HF2308) – er kam aus Monastir, Landezeit 11.23 Uhr – soll sie eine andere Frau kennengelernt haben. Spur führt auch nach Wolfsburg: Spuren des Mordopfers gibt es auch in Salzgitter und Wolfsburg – dort soll die 28-Jährige mit der Prostituierten Ganya Thielke, damals 33 Jahre alt, unterwegs gewesen sein soll. Thielke, die unter dem Spitznamen „NOK“ in verschiedenen Bordellen in Deutschland tätig war, gilt seit dem 24. Dezember 1994 als vermisst. Weil Corona eine Reise in das Münchener XY-Studio nicht erlaubt, wird Moko-Leiter Frank Bauerfeld aus Gifhorn am Mittwochabend live in die Sendung zugeschaltet. Vorbereitungen für die Video-Schalte liefen bereits am Montag an. Die Hinweise-Telefone im Münchener Aufnahmestudio und auch bei Gifhorns Kripo sind am 13. Januar nach Ausstrahlung des Fahndungsbeitrags bis in die Nacht besetzt. Von Uwe Stadtlich