Eickhorst-Mord: Live-Schalte mit Gifhorns Kripo ins XY-Studio

Bei der Aufklärung eines mehr als 26 Jahre alten Mordfalls will Aktenzeichen-XY-Moderator Rudi Cerne Gifhorns Kriminalpolizei helfen. In seiner ZDF-Sendung am 13. Januar geht’s um die brutale Tötung der Tunesierin Zakia Mansour 1994 bei Eickhorst. Gifhorns Kripo wird live ins Studio zugeschaltet. Kriminalhauptkommissar Frank Bauerfeld, Leiter der Mordkommission Eickhorst II, hofft darauf, dass Aktenzeichen XY...ungelöst an diesem Tag ab 20.15 Uhr von möglichst vielen Zuschauerinnen und Zuschauern gesehen wird. Jeder Hinweis könnte die Kripo-Ermittler nämlich ein Stück weiterbringen – und auf die Spur des bisher unbekannten Mörders führen. Dem Opfer wurde das Gesicht zertrümmert: Das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert und dann in einem zugefrorenen Wasserloch an einem Wirtschaftsweg wie ein Stück Müll abgelegt: So wurde die damals 28 Jahre alte Tunesierin Weihnachten 1994 in der Gemarkung Eickhorst aufgefunden. Erst nach 25 Jahren gelang es Gifhorns Polizei und der Hildesheimer Staatsanwaltschaft, die Identität der tunesischen Staatsangehörigen zu klären. Den entscheidenden Hinweis brachte eine Vermisstenanzeige – aufgegeben von der Ehefrau des Sohnes von Zakia Mansour. Schauspielerinnen und Schauspieler haben für Aktenzeichen XY ungelöst in einem Film die letzten Tage im Leben von Zakia Mansour nachgestellt. „Entstanden ist ein etwa zehn Minuten langer TV-Beitrag“, weiß Moko-Leiter Frank Bauerfeld. Gesehen hat der Gifhorner Kriminalhauptkommissar – er ist seit Jahren mit dem Fall befasst – den Film allerdings noch nicht. Die Polizei will das Bewegungsprofil des Opfers vervollständigen: Mit Unterstützung der populären Fahndungssendung, die das ZDF seit 1967 ausstrahlt, will die Mordkommission Eickhorst II Lücken im Bewegungsprofil-Puzzle von Mansour schließen. Gifhorns Polizei weiß, dass sie am 13. Dezember 1994 mit einem Flug aus Tunesien in Hannover gelandet ist. Auf diesem Flug (Nummer HF2308) – er kam aus Monastir, Landezeit 11.23 Uhr – könnte Zakia Mansour eine andere Frau kennengelernt haben. Die Nachforschungen waren bisher schwierig – auf eine Passagierliste konnten die Ermittler nicht mehr zurückgreifen. Corona und die damit verbundenen strengen Hygiene-Auflagen machen es für Frank Bauerfeld am 13. Januar nicht möglich, persönlich im Münchener TV-Studio dabei zu sein. „Ich werde per Video-Schaltung zur Unterstützung aufrufen“, hofft Bauerfeld auch auf neue Hinweise. Dabei setzt die Kripo auch auf ein Foto, das das ZDF am 13. Januar zeigt: Darauf trägt Zakia Mansour ein schwarzes Kleid. Sie hat es auch am Tag ihrer Ermordung angehabt. Zeugen könnten auch jetzt noch wichtige Hinweise geben: Wichtig könnten bei der Suche nach dem Mörder auch Beobachtungen von aufmerksamen Mitmenschen sein. Ein Zeuge will Zakia Mansour nämlich in der damaligen Disco Nanu in Salzgitter gesehen haben. Ein anderer Zeuge berichtete den Ermittlern davon, dass die 28-Jährige in Begleitung von einigen Männern und der Prostituierten Ganya Thielke, damals 33 Jahre alt, in Wolfsburg unterwegs gewesen sein soll. Thielke, die unter dem Spitznamen „NOK“ in verschiedenen Bordellen in Deutschland angeschafft hat, gilt seit dem 24. Dezember 1994 als vermisst. Das Kripo-Telefon ist nach der Sendung bis in die Nacht besetzt: Für Bauerfeld und seine Kolleginnen und Kollegen geht die Arbeit nach der Ausstrahlung des XY-Beitrages erst richtig los. Hinweise im Eickhorster Mordfall werden am 13. Januar nicht nur im Münchener Studio entgegengenommen. „Auch unsere Telefone sind bis in die Nachtstunden besetzt“, kündigt Bauerfeld an. Vielleicht kann dann auch der Verbleib der Tatwaffe geklärt werden. Mit einem vermutlich spitzen Gegenstand wurde der Tunesierin der Schädel eingeschlagen. Das Tatwerkzeug ist bis heute verschwunden – vermutlich nahm es der Mörder mit. Lesen Sie auch: Opfer nach 25 Jahren identifiziert: Wird der Eickhorster Mordfall jetzt doch noch gelöst? Aktenzeichen XY fahndet nach brutalen Räubern Nach 31 Jahren: Totgeglaubte taucht auf Von Uwe Stadtlich