Eichenprozessionsspinner: So erobert er den Landkreis Gifhorn

War bislang das östliche Kreisgebiet rund um Brome und Rühen das Sorgenkind in Sachen Eichenprozessionsspinner, so setzt sich eine Tendenz der letzten Jahre fort: An immer mehr Orten im Landkreis Gifhorn gibt es Meldungen über den Befall von Bäumen mit den Raupen. Jüngstes Beispiel ist deutlich sichtbar an der K 82 zwischen Winkel und Ribbesbüttel. Hier sind dutzende Bäume mit einem Band mit der Aufschrift „Allergiegefahr durch Eichenprozessionsspinner – Raupen und Nester nicht berühren“ markiert. Der Landkreis hat das Problem im Blick. Landrat Dr. Andreas Ebel kündigt an, dass hier bald Raupen abgesaugt werden. Müssen sich nun Nutzer des beliebten Radwanderwegs entlang der Straße Sorgen machen? Gefahr bestehe für die meisten Radfahrer nicht. „Nur Personen, die als Allergiker bekannter Weise auf die Brennhaare reagieren, sollten den Abschnitt des Radweges meiden oder sich durch geeignete Kleidung schützen. Auch auf den übrigen Fahrradwegen sollten betroffene Personen auf die erfolgte Ausschilderung mit Warnhinweisen achten“, erläutert Ebel. „Man bekommt es nie hundertprozentig weg“: Die K 82 ist mit ihrem Allee-Charakter übrigens ein Paradebeispiel dafür, wo sich die Raupen gerne niederlassen, weiß Dr. Pavel Plasil, Abteilung Waldschutz der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen. Auch der Waldrand oder einzelne Bäume etwa auf Schulhöfen böten für die Tierchen, die im Mai schlüpfen, beste Bedingungen. „Der Eichenprozessionsspinner bevorzugt Eichen, wo er Wärme bekommt.“ Und Wärme hat es in den letzten Jahren reichlich gegeben. So rückt die Raupe immer weiter vor. Und bleibt an den auserkorenen Stellen auch hartnäckig, weiß der Experte. „An so einer Allee bekommt man es nie hundertprozentig weg, da bleiben immer etwa 20 Prozent übrig.“ Die Wetterlage der letzten Jahre begünstigte die Ausbreitung per Wind oder Flug der Weibchen, die ihre Eier so weitertragen. Kälte im Mai etwa habe zuletzt im Jahr 2013 für eine flächendeckende Eindämmung des Spinners gesorgt. „Die Dürre der letzten Jahre ist ein Vorteil für den Eichenprozessionsspinner gewesen“, erklärt Plasil. Und so werden die markierten Flächen betroffener Gebiete im Landkreis immer mehr. Der Landkreis hat auf einer Karte Gegenden markiert – darauf zu sehen eine Wandertendenz der Spinner in Richtung Nordkreis sowie eine Häufung rund um Gifhorn, auch um Müden taucht die Plage auf. Ein Kataster gibt es laut Landkreis nicht, „da die Bekämpfung in der Zuständigkeit der jeweiligen Gemeinde als Gefahrenabwehrbehörde liegt“. Die Bekämpfungsaktion im östlichen Kreisgebiet habe der Landkreis für die stark betroffenen Gemeinde koordiniert. Alle anderen Gemeinden hätten sich dazu entschieden, Maßnahmen in Eigenregie durchzuführen. Der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner ist in vielen Kommunen im Landkreis Gifhorn ein Thema. Die Aller-Zeitung berichtet darüber. 26. Mai 2020: Rühen: Hubschraubereinsatz gegen den Eichenprozessionsspinner 29. April 2020: Fadenwürmer gegen Eichenprozessionsspinner: Violettes Licht hilft 29. April 2020: Osloß bekämpft EPS mit Fadenwürmern: TV-Team ist mit von der Partie 14. April 2020: Landesforsten planen keine Bekämpfung, aber der Landkreis 10. März 2020: Das läuft jetzt gegen den Eichenprozessionsspinner 17. Februar 2020: Eichenprozessionsspinner beschäftigt Feuerwehr 1. November 2019: So erfolgreich war die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in diesem Jahr Von Andrea Posselt

Bekämpfung - Eichenprozessionsspinner: So erobert er den Landkreis Gifhorn