Die Ratsmehrheitsgruppe aus CDU und Grünen hat nach einem Ortstermin am Dienstag entschieden, dass es keinen Rückbau der drei mit Hochbord eingefassten Pflasterflächen gibt. Die VLG hält weiter an ihrer Kritik fest.
„Es sah während der Bauphase dramatisch aus – nach Fertigstellung ist es jedoch relativ unspektakulär“, sagt CDU-Chef Thomas Reuter. Gemeinsam mit Grünen-Chefin Nicole Wockenfuß und anderen Mitglieder der Gruppe hatte er sich eine Stunde Zeit genommen, um sich vor Ort ein Bild von der neuen Verkehrssituation zu machen.
Fahrmanöver vor Ort
Die „Tempo-Nase“ sei nach Auffassung von CDU und Grünen unproblematisch. „Für die CDU-Fraktion hat Dirk Warnecke mit einem Wagen Fahrversuche unternommen“, sagt Reuter. Schwierigkeiten im Begegungsverkehr – die VLG hatte insbesondere diesen Punkt kritisiert – habe man nicht feststellen können.
Anwohnerin sieht Vorteile
Vielmehr habe eine Anwohnerin die Aufpflasterungen vor ihrem Haus gelobt. „Sie hatte häufig mit einer zugeparkten Grundstückseinfahrt zu kämpfen – seit es die Tempo-Nase gibt, ist dieses Problem nicht mehr vorhanden“, erklärt Reuter. Kleine Dinge seien noch zu ändern – so müsste eine Bake, die zu weit hinten stehe, für eine bessere Sichtbarkeit weiter nach vorne. „Man muss diesem Projekt eine Chance geben“, so Reuter.
Die VLG befürchtet Zeitverlust
„Wir halten an unserer Kritik fest“, sagt Stephan Heidenreich, Geschäftsführer der VLG. „Die Maßnahme ist nicht mit uns abgestimmt worden – wir waren überrascht“, sagt der VLG-Chef. Eine Anhörung der VLG habe es nicht gegeben. „Das alles erinnert an Verkehrsberuhigungsversuche aus den frühen 80-er Jahren, die Sinnhaftigkeit ist nur teilweise nachvollziehbar“, betont Heidenreich. Für ihn steht fest: „Für einen flüssigen ÖPNV ist dieses Projekt hinderlich, wir verlieren zukünftig wertvolle Zeit.“
Von Uwe Stadtlich