Corona und Homeoffice: So arbeiten die Verwaltungen im Landkreis Gifhorn

Homeoffice erlauben, wo immer es möglich ist: Diesen Schritt gehen offenbar auch viele Verwaltungen im Kreis Gifhorn. Und zwar nicht erst, seit beim Bund-Länder-Treffen am Dienstag verschärfte Regeln auf den Weg gebracht wurden. „Durch weniger Begegnung leisten wir einen Beitrag zur Pandemie-Eindämmung“, sagt exemplarisch Sassenburgs Gemeindebürgermeister Volker Arms. Dort praktiziert die Verwaltung seit Mitte Dezember ein Wechselmodell mit zwei Gruppen. Eine Gruppe arbeitet in den geraden Wochen im Homeoffice, die andere in den ungeraden. Die Bereitschaft der Mitarbeiter, in diesem flexiblen Modell zu arbeiten, sei sehr groß, berichtet Bürgermeister Arms. Und deshalb sollen in der Sassenburg die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens noch verbessert werden, so dass es auch nach der Pandemie als alternative Arbeitsform erhalten bleibt. Die Samtgemeinde Isenbüttel hat mit ihren Mitarbeitern spezielle Vereinbarungen getroffen: Bei der Samtgemeinde Isenbüttel wurden unabhängig von Corona Vereinbarungen mit Mitarbeitern geschlossen, die von zuhause aus arbeiten wollen. Dafür muss unter anderem ein geeigneter Arbeitsplatz zur Verfügung stehen, es muss eine ausreichende Internetverbindung geben und die telefonische Erreichbarkeit muss gewährleistet sein. Über den IT-Verbund des Landkreises wird die technische Ausstattung sichergestellt. Beschäftigte können über dienstliche oder private Geräte von zuhause aus arbeiten. „Über Software-Sicherungsmaßnahmen können keine Dateien auf lokalen Endgeräten gespeichert werden, so dass die datenschutzrechtlichen Standards auch mit Privatgeräten eingehalten werden“, erläutert Erster Samtgemeinderat Jürgen Wisch. Lesen Sie auch: Die Homeoffice-Möglichkeiten im Kreis Gifhorn sind nicht unbegrenzt Bei der Samtgemeinde Isenbüttel ist die Arbeit im Homeoffice grundsätzlich in allen Bereichen möglich. In den Bereichen mit Publikumsverkehr, also etwa Bürgerbüro oder Standesamt, allerdings nur stunden- oder tageweise. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie soll die Arbeit im Homeoffice verstärkt werden. Wo das nicht geht, müssen die Maßnahmen zum Arbeitsschutz verstärkt werden. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales will dazu eine Verordnung mit folgenden Eckpunkten erlassen. Diese soll voraussichtlich ab Mittwoch, 27. Januar, gelten. Homeoffice soll überall da ermöglicht werden, wo diesem keine dringenden betrieblichen Gründe entgegenstehen. Arbeitsminister Hubertus Heil hat an die Arbeitnehmer appelliert, dieses Angebot auch in Anspruch zu nehmen. Arbeitgeber müssen begründen können, warum kein Homeoffice möglich ist. Ziel der Maßnahmen zum Arbeitsschutz in den Betrieben ist die „maximale Kontakreduktion“. In geschlossenen Arbeits- und Pausenräumen soll sich maximal eine Person pro zehn Quadratmeter Fläche aufhalten. Es soll feste betriebliche Arbeitsgruppen geben. Bei unvermeidbarem Kontakt werden medizinische Masken vorgeschrieben. In den Rathäusern werden die Kontakte reduziert: Um die Beschäftigten, die weiter in den Rathäusern arbeiten müssen, vor Infektionen zu schützen, werden dort die Kontakte reduziert. In der Sassenburg etwa durch die Wechselschicht der beiden Gruppen. In Isenbüttel verteilen sich diejenigen, deren Anwesenheit im Rathaus erforderlich ist, auf Einzelbüros. Laut Erstem Samtgemeinderat befindet sich dort mehr als die Hälfte der Beschäftigten der Kernverwaltung in Heimarbeit. Nach dem Bund-Länder-Treffen am Dienstag soll diese Quote sogar noch erhöht werden, falls Beschäftigte den Wunsch äußern, von zuhause aus zu arbeiten. Besucher dürfen die Rathäuser nur nach Terminvereinbarung und unter Einhaltung der AHA-Regeln betreten. Der Landkreis als größte Verwaltung des Kreises bietet laut Landrat Dr. Andreas Ebel „seit Monaten großzügige Regelungen“ an, um Mitarbeitern die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. Allerdings ist das etwa in der Zulassungsstelle oder in Bereichen, wo Akten mit nach Hause genommen werden müssten, nicht möglich. In Bezug auf den Bund-Länder-Beschluss werde derzeit geprüft, wie die Richtlinien im Landkreis umgesetzt werden können. Gleiches gilt bei der Stadt Gifhorn, wo sich etwa 50 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice befinden. Auch dort wartet man auf die genauen Vorgaben des Bund-Länder-Beschlusses. Lesen Sie auch: Gifhorner Firmen warten auf 4,5 Millionen Euro November-Hilfe: „Es ist eine Katastrophe“ Damit’s auch mit der Theorie klappt: Zwei Gifhorner Fahrschulen nun im Zoom-Modus Corona-Strategie in Gifhorn: AZ-Leser fragen, Landrat Ebel antwortet Von Christian Albroscheit