Corona-Pandemie im Kreis Gifhorn: Können Haustiere Covid-19 übertragen?

Immer wieder gibt es Meldungen über Haustiere, die an Corona erkrankt sein sollen. Können Hund und Katze das Virus Covid-19, welches für die aktuelle Corona-Pandemie verantwortlich ist, dann auf ihre Besitzer übertragen? Und wie gehen eigentlich der Landkreis, Tierärzte und Tierheime und natürlich die Besitzer selbst mit der Frage um? Halter von Heimtieren können sich zur Vermeidung von Corona-Infektionen unter Tieren laut Landkreis Gifhorn an folgende Empfehlungen vom Friedrich-Löffler-Institut (www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/coronavirus/) halten: – Grundsätzliche Hygiene im Umgang mit Heimtieren: Körperkontakt – insbesondere zu Maul und Nase – vermeiden, Hände gründlich waschen und desinfizieren. – Direkten Kontakt von Tieren untereinander (beispielsweise beschnüffeln, ablecken) vermeiden. Dieses gilt insbesondere für nicht im selben Haushalt gehaltene Tiere. Auch die Auslaufhaltung von Hunden und Katzen sollte unter diesen Vorsorgegesichtspunkten betrachtet werden. „Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass das Virus von Tieren auf Menschen übertragen werden kann“, sagt die Isenbütteler Tierärztin Dr. Christine Koch. Sie rät dazu, sich an die üblichen Hygieneregeln im Umgang mit den Haustieren zu halten. Auf keinen Fall sollte man aber den Kontakt zum Haustier einstellen oder es bei einer Corona-Erkrankung gar einschläfern lassen. Menschen, die selbst an Corona erkrankt sind, rät die Tierärztin, keinen zu engen Kontakt zu ihren gesunden Tieren zu pflegen – sich also beispielsweise nicht ablecken zu lassen. Tierheim ist vorbereitet: Im Tierheim Ribbesbüttel gab es bisher erst eine Anfrage einer besorgten Dame, ob Katzen Covid-19 übertragen könnten. „Wenn das so wäre, wüssten wir das schon länger, denn es ist bekannt, dass Katzen und Hunde einen Corona-Virus tragen – der hat aber nichts mit Covid-19 zu tun“, erklärt Tierheimleiterin Stefanie Söchtig. Im Tierheim ist das Thema daher auch nicht auf der Tagesordnung, dafür aber in Zusammenhang mit Corona ein anderes: „Wir sind darauf eingestellt, Hunde zeitweise zu übernehmen, wenn die Besitzer in häusliche Quarantäne müssen und niemanden für den Hund haben.“ Bisher habe es solche einen Fall aber noch nicht gegeben. „Bei mir löst die Meldung über einen positiv getesteten Mops aus den USA keine Angst aus“, meint Ulrike Skupin aus Ohof. „Ich lasse mich nicht verrückt machen“, sagt die Besitzerin einer tschechoslowakischen Schäferhündin. Angst, dass sich ihre Leica anstecken könnte, hat sie derzeit nicht. „Wir sind nur mit Hundebesitzern zusammen, die wir kennen, und da weiß ich, dass deren Hunde gesund sind.“ Treten weitere Corona-Fälle bei Hunden auf, könnte sie sich aber vorstellen, ihre Leica beim Tierarzt testen zu lassen. „Dann hätte man eine schnelle Diagnose und könnte genauso schnell darauf reagieren.“ Marderhunde als Virus-Quelle: Bei Susanne Hopp aus Seershausen löst die Nachricht von einem positiv auf Corona getesteten Hund kein gutes Gefühl aus. „Ja, ich habe Angst“, sagt sie vor dem Hintergrund, dass ihr Husky Finni schon elf Jahre alt ist. Auch befürchtet sie eher mögliche Corona-Ansteckungen bei Hunden im ländlichen Raum als in der Stadt. Der Grund ist eine Einschätzung des renommierten Virologen Christian Drosten, der Marderhunde als mögliche Virus-Quelle genannt hat. Und sie weiß genau, dass „Marderhunde auch bei uns im ländlichen Raum vorkommen“. Um Sicherheit zu haben, favorisiere sie Corona-Tests beim Veterinär. „Zur Sicherheit für das eigene Tier und um andere schützen zu können.“ Tier-Corona nicht meldepflichtig: Beim Landkreis Gifhorn verweist man im Zusammenhang mit Corona und Haustieren an das Friedrich-Löffler-Institut (www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/coronavirus/). Dort gebe es alle Informationen für Haus- und Nutztierhalter. Da die Infektion eines Tieres mit Corona nicht anzeige- oder meldepflichtig ist, gibt es beim Landkreis derzeit keine entsprechenden Planungen oder rechtliche Vorgaben bei einer eventuell auftretenden Infektion. Verstorbene Haustiere werden daher wie bisher nach den veterinärrechtlichen Vorschriften entweder bestattet oder einem speziellen Entsorgungsunternehmen für Tiere übergeben. Auch im Kreis Gifhorn hat das Corona-Virus den Alltag und die Gedanken der Menschen voll im Griff. Das hat die AZ bislang berichtet: Sportvereine im Kreis Gifhorn bereiten Betrieb vor Wegen Corona verschiebt sich Baustart für Hospiz Helios-Klinikum Gifhorn baut Corona-Notzelt ab Gifhorns Kitas bereiten sich auf mehr Kinder vor Kreis Gifhorn: Otterzentrum, Nabu und Mühlenmuseum öffnen wieder Kommunen im Kreis Gifhorn zögern bei Spielplatz-Öffnung Täglicher Impuls: Christina Rudert über die Apokalypse Corona-Special-Themen: Themenseite: Alle Artikel zur Corona-Krise aus dem Kreis Gifhorn Corona-Liveticker – aktuelle News aus dem Kreis Gifhorn Corona in Gifhorn und Niedersachsen: Der aktuelle Stand der Infizierten Hier geht’s zum Robert-Koch-Institut Von Hilke Kottlick und Thorsten Behrens

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