Corona-Krise: Heizöllieferanten aus Gifhorn kommen wegen Niedrigpreis nicht hinterher

Corona hat nicht nur den Alltag der Menschen fest im Griff, sondern auch die Wirtschaft. Die läuft zur Zeit weltweit auf Sparflamme – nur nicht bei den Heizöllieferanten. Denn die kommen wegen des niedrigen Heizölpreises derzeit mit ihren Lieferungen nicht hinterher. „Es brennt die Luft“, fasst Thomas Hartmann, Pressesprecher der Unternehmensgruppe Hoyer, es zusammen. Das Unternehmen hat bundesweit 100 Standorte – darunter auch einen in Wittingen. „Der beliefert im Umkreis von rund 40 Kilometern. Und hat derzeit ausstehende Lieferungen von knapp vier Millionen Litern“, so Hartmann. Die sieben Fahrzeuge am Standort Wittingen laufen und laufen – doch die Nachfrage lässt nicht nach. „Inzwischen haben wir Lieferzeiten bis in den Juli. Sonst sind es maximal 20 Werktage. Aber das stört die Kunden nicht, denn sie haben keine leeren Tanks, sondern wollen nur wegen des niedrigen Preises auffüllen.“ Hartmann macht dafür unter anderem den Streit der erdölfördernden Länder untereinander verantwortlich. „Es gibt eine nach wie vor hohe Fördermenge.“ Das schlage sich dann wiederum wegen der geringen Nachfrage nach Rohöl durch die von Corona geschwächte Weltwirtschaft auf den Preis nieder. Sonst eher steigende Preise: Auch Yannic Helbig von der gleichnamigen Firma in Gifhorn bestätigt den derzeitigen Run auf günstiges Heizöl. „Wir haben drei Fahrzeuge im Einsatz und bereits einen Vorlauf im unteren siebenstelligen Bereich“, sagt der Inhaber, der vor fünf Jahren den Familienbetrieb in dritter Generation übernommen hat. „Das ist so extrem, weil im Moment nicht nur der Heizölpreis so niedrig ist, sondern weil auch alle Zeit haben, über derartige Dinge nachzudenken. Ich habe so etwas noch nicht erlebt – eher gab es mal steigende Ölpreise wie beispielsweise nach dem Anschlag am 11. September 2001 auf das World Trade Center.“ Die Kunden, die im Herbst erst ihre Tanks hatten auffüllen lassen, würden jetzt die im Winter verbrauchten Menge nachordern. Zu den drei Standorten der Firma team energie gehören Gifhorn, Helmstedt und Magdeburg. Insgesamt neun Fahrzeuge hat das Unternehmen im Einsatz, in jedes passen rund 32 000 Liter Heizöl rein – und laut Mathias Fiedler vom Verkauf stehen derzeit rund 4,5 Millionen Liter auf den Bestelllisten. „Wir kommen nicht nach“, so Fiedler. Mehr gehe auch nicht, denn: „Unsere Fahrer müssen natürlich auch die Lenkzeiten beachten.“ Und mal einfach so ein paar mehr Fahrzeuge und Fahrer irgendwo her zu bekommen gehe auch nicht, denn die Nachfrage sei überall hoch. Auch bei team energie gibt es bereits anvisierte Lieferzeiten im Juli. Kein Problem, denn: „Die Kunden füllen derzeit nur ihre Tanks auf, es gibt kaum Tanks, die wirklich leer sind.“ In Notfällen allerdings würde der Lieferwagen nicht erst im Juli anrollen, sondern sofort. „Dann planen wir auch schon mal eine Tour um“, sagt Fiedler. Aber das käme nur selten vor, die Kunden würden da bei der Bestellung auch ehrlich sein. Auch im Kreis Gifhorn hat das Corona-Virus den Alltag und die Gedanken der Menschen voll im Griff. Das hat die AZ bislang berichtet: Gifhorn hat jetzt Schutzmasken mit eigenem Logo Jetzt ist auch das Unser Aller Festival abgesagt Darum bringt das Taxi nun auch Toilettenpapier Stillstand in der Gastronomie: Das werden nicht alle überleben Mundschutz-Pflicht kommt: So ist der Kreis Gifhorn gerüstet Täglicher Impuls: Dr. Willy Manzanza über einen Weckruf Corona-Special-Themen: Themenseite: Alle Artikel zur Corona-Krise aus dem Kreis Gifhorn Corona-Liveticker – aktuelle News aus dem Kreis Gifhorn Corona in Gifhorn und Niedersachsen: Der aktuelle Stand der Infizierten Hier geht’s zum Robert-Koch-Institut Von Thorsten Behrens

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