Corona-Aktionstag im Kreis Gifhorn: Mehr Masken-Kontrollen im Nahverkehr

Maske auf und Abstand halten in Bussen und Bahnen: Am Montag lief deutschlandweit ein Aktionstag der Sicherheitsbehörden. Die Verkehrsunternehmen begrüßten die Präsenz von Polizeibeamten. Auch im Kreis Gifhorn waren sie unterwegs. Montagvormittag am Bahnhof Gifhorn (Süd). Nur wenige Pendler warten auf die Regionalbahn 47 nach Braunschweig oder den Regionalexpress 30 nach Hannover. Unter ihnen Joost Dräger, der zum Studium nach Braunschweig will. Heute ausnahmsweise mal wieder mit dem Zug. „Eigentlich versuche ich es zu vermeiden“, sagt der 18-Jährige. Die meisten Passagiere trügen Maske, aber eben nicht alle. Wie Dräger findet auch eine 16-jährige Pflege-Auszubildende, die täglich mit dem Erixx fährt, gut, dass kontrolliert werden soll. „Ich finde, dass man das schon ein bisschen durchsetzen muss.“ Beide jungen Leute haben die Maske bereits auf dem Bahnsteig übergezogen. Die Laufbandanzeige zeigt permanent „tragen Sie einen Mund-Nase-Schutz im gesamten Bahnhofsbereich“ an. Bald darauf treffen drei Züge in Gifhorn ein: nach Braunschweig, nach Hannover und Wolfsburg. Sie alle sind nur übersichtlich mit Passagieren belegt. Bundespolizisten sind nicht zu sehen. 43 Einsatzkräfte pro Schicht hat die Direktion in Hannover zwischen Gifhorn und Göttingen, Hannover und Helmstedt auf Streife, sagt Sprecher Martin Ackert. „Wir können nicht überall sein angesichts der Vielzahl der Züge. Das sind stichprobenartige Kontrollen.“ Auch Thomas Reuter kann für die Gifhorner Polizei keinen großen Kontrolldruck versprechen. „Das machen wir aus unserem täglichen Dienst heraus.“ Immerhin: Am Mittag schauen gleich mehrere Beamtinnen und Beamte an der gut frequentierten Rendezvous-Haltestelle an der Hindenburgstraße gleich neben der Wache nach dem Rechten. „Zur konsequenten Durchsetzung braucht es die Behörden“: „Der heutige Aktionstag geht auch zurück auf die Forderungen von Erixx, Metronom und Enno, dass sich die Bundespolizei stärker engagiert“, sagt Unternehmenssprecher Björn Pamperin. „Es gibt großflächige Aufkleber, laufende Durchsagen, Hinweise im Fahrplanheft und Kundenmagazin, wir wiederholen diese Regeln auf der Website und in den sozialen Medien. Ergänzend schalten wir entsprechende Anzeigen und hängen Plakate aus.“ Die Maskenquote liege bei 98 Prozent. „Für eine durchgehende Akzeptanz bei den Menschen und konsequente Durchsetzung dieser landesweiten Verordnung braucht es jedoch die Unterstützung der Behörden.“ VLG: Immer mehr fragwürdige Ausnahmegenehmigungen: Das sieht auch Stephan Heidenreich von der VLG so. Die Kontrolle „ist wichtig, weil wir in letzter Zeit immer häufiger Probleme hatten“. Gar nicht mal so sehr mit rabiaten Maskenverweigerern. „Es tauchen Ausnahmegenehmigungen auf, die nicht einschätzbar sind.“ Nach Rückfragen beim Gesundheitsamt habe man immer wieder festgestellt, dass die vorgelegten Papiere lediglich eine Belastung bescheinigen würden. Welche Ausnahmegenehmigung wirklich vom Tragen der Maske entbinde, sei für die Fahrer schwer zu erkennen. Verweigerer sind eher die Ausnahme: Ohne Maske im Bus? „Das haben wir ganz selten“, sagt Heidenreich zum Thema Verweigerung. Auch Ackert spricht von steigender Akzeptanz. Die meisten festgestellten Fälle – aktuell 100 Ermahnungen täglich im ganzen Beritt – gingen auf Nachlässigkeiten zurück. Der Trend könne auch an geringer Nutzung liegen: „Wir stellen fest, dass weniger Leute unterwegs sind.“ Von Dirk Reitmeister