Wenn nicht jetzt, wann dann? Erstens ist Advent, zweitens ist Corona, und da ist es sowieso besser, zuhause zu bleiben. Die AZ ruft auf, die kreative Ader zu entdecken, sei es in der Werkstatt oder am Herd, am Schreibtisch oder in der Nähstube. Denn selbstgemachte Weihnachtsgeschenke haben einen echten Mehrwert: das Erfolgserlebnis bei der Herstellung und die Freude beim Empfänger, weil es wirklich ein persönliches Geschenk ist. Und man darf sich durchaus auch mal selbst beschenken mit leckeren Keksen, liebevoll dekorierten Fenstern oder einem heißen Weihnachtspunsch.
Das selbstgebastelte Weihnachtsgeschenk
Weihnachtsmärkte gibt es in diesem Jahr nicht, auch sonst sind irgendwelche Aktionen, die auf das Weihnachtsfest einstimmen, rar. Langweilig dürfte die Vorweihnachtszeit aber dennoch nicht werden. Denn wir haben seit Herbst ein Rudel Meerschweinchen. Und die sollen natürlich auch was von der Weihnachtsstimmung abbekommen. Derzeit wird über die Dekoration im Gehege diskutiert. Soll es ein Tannenzweig werden, ungespritzt natürlich, mit Kräutern behangen? Oder ein Holzweihnachtsbaum, den ich dann zu sägen und zu hämmern und zu schrauben hätte? Vielleicht hängen wir auch einfach Deko aus unbehandeltem Holz auf. Sicher ist aber jetzt schon, dass Dobby, Winky, Fluffy und Baby Harry Geschenke am Heiligen Abend bekommen. Die werden übrigens nicht bei Amazon bestellt, sondern in liebevoller Handarbeit selbst gebastelt – aus Lieblingskräutern, die in Salatblättern eingewickelt und mit Grashalmen zusammengebunden werden. Nachhaltig, natürlich und ohne Verpackungsmüll. Eben Meerschweinchengerecht. Und sicherlich fällt da auch das eine oder andere Dekostück für uns ab, von so mancher gemütlicher Stunde im Familienkreise beim Basteln oder am festlich geschmückten Gehege mal ganz abgesehen.
Manchem fehlt vielleicht nur noch der richtige Anstoß oder eine zündende Idee, um zu Schere, Heißklebepistole und Lineal zu greifen. Andere sitzen schon vor Rezeptbüchern und sammeln Anregungen für den selbstgemachten Likör oder einen besonderen Brotaufstrich. Und zugegeben: Wer mit Holz, Hammer und Säge ein Puppenhaus selber bauen will, sollte kein blutiger Anfänger sein. Aber vielleicht geht es ja auch eine Nummer kleiner.
Die AZ sucht Ihre Ideen, Vorschläge und Anregungen für Selbstgemachtes rund um Advent und Weihnachten. Haben Sie ein besonderes Keks-Rezept, ohne das Weihnachten auf gar keinen Fall gefeiert wird? Oder gibt es eine lustige Familiengeschichte vom gemeinsamen Strohsterne-Basteln mit einer Bastelanleitung für andere Familien? Vielleicht haben Sie ja auch einen besonderen Tipp, wie hübsche Weihnachtskarten in Handarbeit entstehen? Und womöglich haben Sie auch schon mal selber etwas Selbstgemachtes bekommen, was Sie seither durchs Leben begleitet. Drei AZ-Redakteure machen den Start, und nun freuen wir uns auf Ihre Geschichten.
Manchmal bekommt er welche auf die Bärentatzen
Ab in die Küche, die Bestellungen abarbeiten! Mein Mann wünscht sich Bärentatzen, weil die so schön nach Nougat schmecken. Mein Vater hätte gerne Rosinenplätzchen mit Rum. Mutter mag lieber die Orangentaler, die sind schokoladig und fruchtig zugleich, meine Schwiegermutter liebt die Spitzbuben mit Johannisbeergelee, mein Bruder steht auf Haferflockenkekse mit Zitrone, und mein Schwesterherz bevorzugt nussige Makronen. Den restlichen Anhang frage ich lieber gar nicht mehr, sonst könnte ich gleich in der Küche übernachten in den letzten beiden Wochen vor Weihnachten. Jedes Jahr nehme ich mir aufs Neue vor, einfach mal so zwischendurch Kekse zu backen. Und jedes Jahr stelle ich fest: Nein, das gehört einfach zum Advent. Welches meine Lieblingskekse sind? Die Bärentatzen, auch wenn die am meisten Arbeit machen. Und wenn mein Mann mir dabei hilft, die Schicht Nussnougatcreme zwischen die beiden Kekshälften zu streichen, und immer wieder nascht, dann bekommt er auch mal was auf seine Bärentatzen.
Das Rezept:
225 g Butter
100 g Puderzucker, gesiebt
1 Pck. Vanillezucker
3 Eigelb
2 Msp. Zimt, gemahlen
200 g Mehl (Weizenmehl)
40 g Kakaopulver
1 Tl gehäuft Backpulver
125 g Haselnüsse (Kerne, gemahlen, geröstet)
Nutella
Kuchenglasur
Butter, Puderzucker, Vanillezucker und Eigelb geschmeidig rühren. Dann Zimt, Mehl, Kakao, Backpulver und Haselnusskerne nach und nach unterrühren. Mit einer Spritztüte oder ähnlichem daraus ca. 10-cm-Streifen auf das Backblech drücken und bei 175 Grad (Umluft) 7-10 Minuten backen. Anschließend abkühlen lassen. Immer zwei an der Unterseite mit Nutella zusammenkleben und links und rechts in die im Wasserbad erwärmte Glasur eintauchen.
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Von der AZ-Redaktion