Ausgangssperre-Bilanz: Polizei stellt Gifhornern gute Zeugnis aus

Zwischen 20 und 5 Uhr in den eigenen vier Wänden bleiben: Drei Wochen lang mussten die Bürgerinnen und Bürger im gesamten Landkreis Gifhorn mit dieser harten Corona-Regel leben. Nach dem Ende der Ausgangssperre zieht die Polizei positive Bilanz. Auch der Kreis lobt das vorbildliche Verhalten der Menschen. Polizeisprecher Thomas Reuter spricht von „harten Einschränkungen, die die Gifhornerinnen und Gifhorner seit dem 12. Januar mitgetragen haben, um die Fallzahlen zu senken“. Die Polizei sei in den Abend- und Nachtstunden mit viel Personal unterwegs gewesen, um das Einhalten der Anordnung – sie war wegen der hohen Inzidenz im Kreis notwendig geworden – zu überprüfen. „In den ersten Nächten gab es durchschnittlich bis zu zehn Verstöße“, nennt Reuter Zahlen. Schwerpunkte der Kontrollen seien bis zum Schluss die Bundesstraßen und auch Gifhorns Fußgängerzone gewesen. Die Anordnung ernst genommen: „Die Bürgerinnen und Bürger haben die Ausgangssperre sehr ernst genommen und sich daran gehalten – in den letzten Tagen tendierte die Zahl der Verstöße quasi gegen Null“, so Reuter. Diesen positiven Trend hätten die mit den Kontrollen befassten Beamtinnen und Beamten der Einsatz- und Verfügungseinheit, des Einsatz- und Streifendienstes und des Zentralen Kriminaldienstes im gesamten Kreisgebiet festgestellt. Ausufernde Partys an öffentlichen Plätzen habe es nicht gegeben. Reuter lobt in diesem Zusammenhang auch den Einzelhandel. „Viele Supermärkte haben die Ladenkassen bereits um 19.30 Uhr geschlossen und damit einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der Ausgangssperre geleistet“, so der Sprecher der Gifhorner Polizei. „Minus-Temperaturen, Schneefall und Straßenglätte – auch das Wetter hat uns gerade in den letzten Tagen der Ausgangssperre in die Karten gespielt“, ist Reuter ganz sicher, dass die Bibber-Temperaturen ein weiterer Grund für die geringe Zahl der festgestellten Verstöße gewesen sind. Die Anzeigen weitergeleitet: Über die Einnahmen aus den verhängten Bußgelder in Zusammenhang mit Verstößen gegen die seit Montag beendete Ausgangssperre kann Reuter keine Angaben machen. „Die von uns geschriebenen Anzeigen sind bei den Ordnungsbehörden gelandet – sie legen die Höhe des zu zahlenden Betrages fest“, erklärt Gifhorns Polizeisprecher. Lob auch vom Landkreis: Wie auch die Polizei lobt Landrat Dr. Andreas Ebel die Bevölkerung, die sich überwiegend an die Vorgaben gehalten habe. Die 7-Tage-Inzidenz von fast 260 sei dank der Ausgangssperre und weiteren vom Krisenstab getroffenen Maßnahmen innerhalb von 14 Tagen auf den Wert von aktuell 107 gesenkt worden. Einige Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht an die Ausgangssperre gehalten haben, müssen jedoch zahlen: 73 Anzeigen liegen der Bußgeldstelle bislang vor. „Ein Erstverstoß wird mit 200 Euro geahndet“, erläutert der Landrat. Nicht mit der Überprüfung der Ausgangssperre befasst war das Team des städtischen Ordnungsamtes. „Diese Kontrollen hat ausschließlich die Polizei Gifhorn durchgeführt, so dass wir keine Einschätzung treffen können, wie es insgesamt gelaufen ist“, erklärt Stadt-Sprecherin Annette Siemer. Von Uwe Stadtlich