AZ-Lesermeinung: "Der Wolf gehört hier einfach nicht hin"

Im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Wolfssichtung bei Flettmar weist Dr. Petra Keller vom Islandpferdegestüt Reiherwinkel in Neudorf-Platendorf darauf hin, dass der Wolf ihrer Meinung nach nicht hierher gehört. Sie erinnert sich daran, dass bei einem Experten-Forum vor vielen Jahren mal die Rede davon war, den Wolf durch Vergrämen zu vertreiben. Wie ein Wolf vergrämt wird: Vor Jahren war in Gifhorn in der Stadthalle eine ganztägige Veranstaltung mit verschiedenen Referenten zum Thema Wolf, Veranstalter war der Nabu. Damals war auch vom Vergrämen die Rede. Ich habe nachgefragt, wer das denn machen würde und wie. Also da gebe es einen (einen!) Mann, ich glaube aus Dänemark, der das dürfte. Der müsste erst mal kommen und dann auf der Lauer sitzen, bis der Wolf gerade dort vorbei kommt, und dann den (richtigen) Wolf mit einem Gummigeschoß treffen und das dann mehrere Male hintereinander an verschiedenen Tagen und Orten, damit der Wolf lernt, dass es bei den Menschen ungut sein könnte. Zielführend kann ein solches Verfahren ja nun nicht sein, wie ja auch die Vergangenheit gezeigt hat. Teuer dazu, als ob wir nicht andere Sorgen hätten, wo Geld benötigt wird. „Wölfe lernen, dass ihnen von Menschen keine Gefahr droht“: Dass Wölfe an und in die Ortschaften kommen, war zu erwarten, und das wird zunehmen, da sie bei ihren harmlosen Streifzügen durch Ortschaften lernen, dass ihnen von Menschen keine Gefahr droht. Wenn ein Wolf verletzt, alt oder krank ist oder „draußen“ nicht genug Beutetiere für sich findet, dazu auch noch die Weidetiere gut geschützt sind, dann M U S S er sich in den Ortschaften bedienen – wie es andere Wildtiere ja auch schon tun. Und wenn er sich nachts den Dackel im Vorgarten schnappt, der da gerade noch ein Pipi machen soll! Man kann einem Wolf keinen „Vorwurf“ daraus machen, er gehört hier einfach nicht hin --- und ist auch keineswegs vom Aussterben bedroht, wenn wir nicht dulden, dass er sich hier in unserer Kulturgegend „bedienen“ kann. Lesen Sie auch: Mehrfache Wolfssichtung in Flettmar: Dorfbewohner sieht Gefahr für Kinder Gibt’s im Gifhorner Stadtgebiet einen Wolf? Infoabend in Flettmar: Was kann ich tun, wenn ich einem Wolf begegne? Von AZ-Leserin Dr. Petra Keller