AZ-Leser Volker van Riesen: Mühlenmuseum als ökologischer Gegenpol zur Autostadt

Eine Vision fürs Mühlenmuseum samt Glockenpalast entwickelt der Gifhorner Volker van Riesen – als ökologischen Gegenpol zur Autostadt in Wolfsburg. Unter dem Strich hält er den Kaufpreis für gut angelegtes Geld. Viel Geld, werden nicht wenige Bürger Gifhorns sagen, wenn sie den Kaufpreis für das Mühlenmuseum sehen. Das Geld können wir woanders gut gebrauchen, werden wiederum andere Bürger anmerken. Und ja, auch ich bin der Meinung, dass hier im ersten Moment viel Geld in die Hand genommen werden soll. Doch es könnte der Anfang für eine Entwicklung sein, die Stadt und Landkreis nachhaltig positiv entwickeln könnte, wenn man den Erwerb mit Visionen kombiniert. Allein die fantastische Lage bietet ungeahnte Möglichkeiten. Eine lebenswerte Zukunft für Gifhorn: Ökologie ist hier das Zauberwort, welches Gifhorn eine lebenswerte Zukunft einbringen könnte. Nutzen wir das Gesamtgelände Museum, Glockenpalast, Wiesen und Teiche, um einen ökologischen Gegenpol zur Autostadt in Wolfsburg zu entwickeln. Mit im ersten Schritt Picknickplätzen, aufgelockert mit Büschen und Bäumen, fußläufig für die Stadtbewohner und deren Familien zu erreichen. Mit Wegen und Aussichtspunkten für Spaziergänger, Rollstuhlfahrer und Jogger, die auch die angrenzende Natur mit einbeziehen. Sowie einem Hundespielplatz nach spanischem Vorbild. Mit einer erweiterten Nutzung des Museums sowie des Glockenpalastes für nationale und internationale Jugendbegegnungen, in denen Ökologie von gestern, heute und morgen betrachtet und verknüpft wird. Daraus könnte sich durchaus eine ökologische Ideenschmiede entwickeln. Grundschülern kann dieses Ökozentrum als Anlaufstelle dienen, um zum Beispiel die alte Technik der Nutzung der Windenergie mit Bezug zur Gegenwart zu erfahren. Im weitläufigen Gelände angelegte Streuobstwiesen mit Imkertätigkeit, Beispielen artgerechter Tierhaltung sowie deren Nutzen wird das Verständnis von Ökologie entwickelt. Das sind natürlich nur einige Beispiele. Eine naturnahe Freifläche für die Menschen aus der Nachbarschaft: Wenn es gelingt, das Museum zugleich auch weiter touristisch zu nutzen, den hier lebenden Menschen eine naturnahe Freifläche zu bieten, die zugleich ganz ungezwungen ökologisches Verständnis fördert, sowie als ökologisches Hirn einer nachwachsenden Generation in einer sich stark veränderten Welt zu dienen, wird es nur Gewinner geben – und die jetzt so gewaltig erscheinende Summe sich zur Portokasse entwickeln. Hierzu gehört natürlich auch der politische Wille, einen Weg zu gehen, der sich kaum auf Vorbilder stützen kann. Gelingt es jedoch, generationsübergreifend solch ein Projekt anzugehen, wird nebenbei ein gesellschaftliches Miteinander entstehen, welches jugendliches Veränderungsdrängen und Erfahrung zum Wohle aller verbindet. Lesen Sie auch: Mühlenmuseum: Es soll um die Kaufsumme von 2,3 Millionen Euro gehen Lesermeinung: Dank des Mühlenmuseums ist Gifhorn sogar im Elbsandsteingebirge bekannt Gifhorn: SPD warnt bei Mühlenmuseum-Kauf vor Schnellschuss Von AZ-Leser Volker van Riesen