„Diese Straftaten haben in den letzten Jahren stetig zugenommen“, weiß stellvertretender Kripo-Chef Andreas Krenz. Hätten die Ermittler 2008 nur einen Enkeltrick registriert, seien es zehn Jahre später 41 Fälle, bei denen Ganoven versucht hätten, ältere Menschen abzuzocken. In fünf Fällen sei es dem Täter auch gelungen. Zum Teil seien hohe Bargeldsummen erbeutet worden.
Auch als falsche Polizisten agierten die Betrüger 2018: In acht Fällen blieb es beim Versuch, in einem Fall waren die Täter erfolgreich.
„Der Kontakt zu den Opfern wird über Callcenter hergestellt, die ihren Sitz in der Türkei oder in Polen haben“, so Krenz. „Wenn der Fisch einmal an der Angel ist, wird der Geldabholer in Deutschland aktiviert“, beschreibt der stellvertretende Kripo-Chef die Arbeitsweise der Täter. Die Dunkelziffer in diesem Deliktsbereich sei hoch: Viele Betrogene würden aus Scham auf eine Anzeige verzichten, glaubt Krenz.
Von Uwe Stadtlich