Eine Bohrfirma hat mit einfachsten Maschinen begonnen, einen tiefen Brunnen zu bohren und die Rohre zu setzen. Wenn die Grundwasserlinie in 120 Metern erreicht ist, müssen die Pumpenvorrichtungen eingebracht werden. Mit dem reinen Wasser, was dann gefördert wird, sollen die Baumwollfelder bewässert werden. Baumwolle wird in der Kunduzebene angebaut, so dass die Frucht vielen Menschen eine Existenz sichert.
Der nächste Schritt sind Räume, in denen Maschinen die Kerne und die Wollfasern der Rohbaumwolle voneinander trennen. Die weißen weichen Wollflocken können in der Vereinsnäherei von den jungen Frauen und Mädchen des Nähkurses zu Matratzen verarbeitet werden. Aus den fetthaltigen Kernen kann in einem zweiten Arbeitsschritt Baumwollöl gewonnen werden, ein wertvolles Speiseöl, welches an arme Witwen mit ihren Kindern verteilt werden kann, die gerade in der kalten Winterzeit dringend kraftvolle Nahrung benötigen. Verunreinigte Ölreste können zu Seife verarbeitet werden.
„Das Projekt ist die Chance, in zweifacher Hinsicht direkte nachhaltige Hilfe zu leisten, denn es ist eine Kombination von Nothilfe und Arbeitsplatzsicherung“, sagt Schnehage. Da die Entwicklungshilfegelder der Bundesregierung drastisch gekürzt worden seien, müsse das Projekt allein aus Spenden finanziert werden. Wer helfen möchte kann unter dem Stichwort „Speiseöl“ auf das Konto des Vereins Katachel bei der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, IBAN DE24 269513110014160006 spenden.