Eischott: Warum die Sportheim-Erweiterung teurer wird als angesetzt

Mit gut 500 000 Euro mehr als zu Beginn angesetzt wird der Um- und Anbau des Sportheims zu Buche schlagen. Verantwortlich dafür sind neben einfacher Mathematik vor allem im Zuge der gesamten Baumaßnahme angefallene Arbeiten am Bestandsgebäude, „die in diesem Umfang nicht abzusehen waren“, wie Andrea Vandrey, Verwaltungsvertreterin der Gemeinde Rühen, erklärt. Was die Mathematik angeht, so sei bei den Kostenplanungen vor Beginn der Maßnahme bewusst darauf verzichtet worden, für den Bestandsbereich überhaupt einen konkreten Ansatz in die Berechnungen aufzunehmen – gleichwohl durchaus Kosten erwartet wurden: „Eben weil man nicht spekulieren wollte über den Inhalt einer Konfettitüte“, sagt Vandrey. Mit der Vorgehensweise einer „Anpassung“ im Laufe der Bauarbeiten sei in Politik und Verwaltung von Anfang an offen umgegangen worden. Und wegen des Null-Euro-Ansatzes könne genau genommen auch nicht von einer Erhöhung der Kosten um 500 000 Euro gesprochen werden. Viele kleine und einige größere Überraschungen: Viele kleine und einige größere Überraschungen habe die Baustelle bereit gehalten. Schon vor dem Gießen der neuen Fundamente sorgte Wasser im Erdboden für Verzögerungen und Mehrkosten. „Wahnsinnig kompliziert“ wurde es laut Vandrey jedoch im und am 60 Jahre alten Bestandsgebäude. Vor allem die Heizung, Heizungsleitungen und die elektrischen Leitungen hätten umfänglich saniert werden müssen. Unter anderem weil alte Verbindungen „im Boden falsch verlegt worden waren“ und unterm Dach Trafos gefunden wurden, die Elektrikern Schauer über den Rücken laufen ließen. In der Küche des Faitschenkrugs hätte der Boden aufgerissen werden müssen, weil „es keinen Nässeschutz gab“, und die Holzvertäfelung an der Giebelfassade des Altbaus sei verfault gewesen. „Um das Gebäude zu schützen“, wurde das Holz abgerissen und durch Schichtstoffplatten (Trespa) ersetzt. Komplett erneuert worden sei die Heizung sowie die Belüftung. Baumaßnahmen werden einige Wochen später beendet: Im Anbau entstanden planmäßig neue Sanitäranlagen, Umkleiden, ein Geschäftszimmer für den SV-Vorstand und – in Anbetracht des vorgefundenen Leitungs-Chaos „Gott sei Dank“ (Vandrey) – ein zentraler Technikraum. Eigentlich hätten im Dezember alle Baumaßnahmen beendet werden sollen, aber „coronabedingt“ werde das nun ein paar Wochen später – im Februar – der Fall sein. Denn anders als sonst in der Endphase einer Baumaßnahme, wenn ziemlich viele Gewerke gleichzeitig noch einmal Hand anlegten, hätte dies Szenario personell entzerrt werden müssen. Technisch auf dem neuesten Stand: Unter anderem stehen aktuell noch Elektroarbeiten insbesondere in besagtem Technikraum an und die Belüftungsanlage muss noch justiert werden. Ganz zum Schluss würden die Sonnenkollektoren auf dem Dach installiert, die Strom und warmes Wasser für das Gebäude erzeugen sollen – technisch werde das Sportheim Eischott sich nach An- und Umbau auf dem neuesten Stand befinden, wie Andrea Vandrey betont. Eine Einweihung werde es nach Abschluss der Arbeiten nicht geben: „Aber wir hoffen, dass im Sommer die Sportwoche des SV stattfindet und das dann als Anlass genutzt werden kann, um es nachzuholen.“ Von Jörg Rohlfs