Brome: Virtuelle Advents-Challenge für die Kinderfeuerwehrleute

„Wir hatten wegen Corona so oft keine Dienste, wir mussten uns da wirklich was einfallen lassen“, sagt Steffi Schödler, die gemeinsam mit der anderen Kinderfeuerwehr-Wartin Angela Teichmann für die immerhin 28 Mitglieder eine Adventskalender-Challenge erdachte. Am 1. Dezember ging’s los mit dem Anmalen, Ausschneiden, Laminieren und auch Aufhängen eines Sterns am Weihnachtsbaum am Feuerwehrgerätehaus Brome. Die Vorlage hatten die beiden engagierten Frauen am Wochenende in einem Briefumschlag in die Briefkästen der Mitglieder gesteckt. Am späten Dienstagnachmittag kamen dann die Sechs- bis Zehnjährigen – ebenfalls wegen Corona innerhalb eines Zeitfensters von einer Stunde – in die Braunschweiger Straße, um die Aufgabe final zu erfüllen. Nur noch einmal vor Heiligabend wird die Challenge physikalische Anwesenheit der 21 Jungs und sieben Mädchen erfordern. Pssst, alles streng geheim: Und zwar natürlich am 6. Dezember, wenn’s um Nikolausstiefel geht. Aber, psst, alles streng geheim: „Auch die Eltern wissen noch nicht, was kommt.“ Und sie und ihre Kinder erfahren es auch immer erst jeweils am frühen Morgen des jeweiligen Tages (gegen 6.30 Uhr) über WhatsApp, was anliegt. „Das kann etwas zum Basteln oder Malen sein, aber auch und vor allem Aufgaben oder Fragen aus dem feuerwehrtechnischen Bereich oder zu Erster Hilfe“, erklärt Schödler. Bis 20 Uhr desselben Tages sollen die Lösungen, Fotos, Bilder oder was auch immer im täglichen Wechsel bei ihr oder Angela Teichmann eingehen. „Es sind kleine Sachen, die die Kinder auch wirklich bewältigen können.“ Noch nicht verraten werden sollte auch die Aufgabe vom 22. Dezember, nur so viel: Die Kinder müssen etwas tun – und ob sie es getan haben, wird von Teichmann und Schödler kontrolliert, wenn diese an Heiligabend gemeinsam von Zuhause zu Zuhause der Kinderfeuerwehrleute ziehen, eine kleine Überraschung für alle in petto. „Es fehlt einfach was“: „Es fehlt einfach was, wenn keine Dienste sind.“ Beim Lockdown im März und April sei es vielleicht wegen der Jahreszeit noch etwas einfacher gewesen, und als dann wieder Treffen möglich, die Kinder in zwei Gruppen geteilt waren, um Auflagen zu erfüllen, und der Umwelttag der Kinderfeuerwehr „richtig schön“ war, hätte es so weiter gehen können. Aber es kam anders: „Als wir die Kinder beim letzten Treffen zu Halloween darauf vorbereiteten, dass die Dienste wieder ausfallen, mussten wir in traurige Gesichter schauen“, so Schödler. „Die Kinder halten und bei Laune halten“: Der Winter habe „lange Tage und lange Wochen“, da tue die Abwechslung, „wenn mal wieder Feuerwehr ist“, besonders gut. Auch den Kontakt zu den Eltern möchten die Frauen durch die Advents-Challenge aufrecht erhalten. Vor allem aber „die Kinder halten und bei Laune halten“. Und weil man noch nicht weiß, wann und wie es im neuen Jahr mit Corona weiter geht, haben sich die Kinderfeuerwehrwartinnen auch schon mit dieser Zukunft beschäftigt: „In unserem Kopf schwirrt die Frage herum, wie wir es schaffen, Online-Dienste wie bei der Jugendwehr auch für die Kinderfeuerwehr sinnvoll anzubieten.“ Auch wenn echte Dienste ganz sicher allen lieber wären. Von Jörg Rohlfs