Bergfeld: Sybille Schnehage zieht Jahresbilanz ihrer Hilfsprojekte in Afghanistan

Der Bergfelder Verein Katachel lädt ein zur Jahreshauptversammlung – und die Vorsitzende Sybille Schnehage nutzt die Gelegenheit, eine Jahresbilanz für die Arbeit im Norden Afghanistans zu ziehen. Ihr größtes Anliegen sind nach wie vor die Patenschaften für die Witwen und Waisen. „Ein Jahr, welches niemand je vergessen wird, liegt hinter uns“, stellt Sybille Schnehage fest. „Corona hat nicht nur uns in Deutschland in der Hand, auch in Afghanistan leiden die Menschen.“ Auch im Dorf Katachel seien viele Männer und Frauen an Covid-19 verstorben, „darunter Bekannte“. Deshalb sei „unsere Hilfe für die Armen wichtiger denn je“. Hilfe in Form von Sachspenden und Arbeitsplätzen: Die engagierte Bergfelderin erinnert an die Hilfe für die Witwen und Behinderten in Form von Mehl, Reis, Speiseöl, großen Decken, Zucker, Tee und Bargeld. Für die Kinder gab es Gummistiefel und Kleidung für die kalten Tage, aber auch Bücher, Hefte, Stifte und Schulkleidung. „Und endlich haben wir genug Baumwolle erwerben können, damit unsere kleine Speiseölfabrik ganzjährig Arbeit für die jungen Männer bietet. Hinzu kommt, dass nun arme Frauen sich durch die Deckenproduktion ein Einkommen sichern können.“ Ausbildungsplätze hat der Verein zwei jungen Frauen besorgt, die an der Hochschule zu Krankenschwestern ausgebildet werden, und dank des Kaufs von Kühen ist die Existenz zweier Familien gesichert. „ Eine Überschwemmung zwang uns, den Bewohnern des Dorfes Nazeri schnell zu helfen und die Flussböschung zu befestigen, damit die Straße erhalten bleibt, um den Bazar in Kunduz zu erreichen“, verweist Sybille Schnehage auf ein weiteres Projekt. Die Arbeit des Vereins wird komplett aus Spenden finanziert: „Leider erhalten wir keine öffentlichen Gelder sowie große Zuwendungen, sodass wir mit den Spenden unsere Arbeit durchführen müssen“, stellt die Vereinsvorsitzende fest, die auch für 2021 ein schwieriges Jahr befürchtet, „denn die deutsche Regierung hat immer noch Sicherheitsbedenken, in Kunduz durch NGOs zu helfen, was wir sehr bedauern. Dennoch läuft unser Projekt sehr gut und bringt vielen Frauen und Männern, sowie vielen Kindern die Aussicht auf eine bessere Zukunft. Damit bekämpfen wir die Fluchtursachen vor Ort.“ Die Mitgliederversammlung findet am Sonntag, 28. Februar, um 10 Uhr in Wolfsburg-Vorsfelde statt, entweder im Goldenen Stern in der Langen Straße 32 oder im Restaurant Achillion, Lange Straße 39. „Zusätzlich bereiten wir die Jahreshauptversammlung als Videokonferenz vor“, bittet Sybille Schnehage um Rückmeldung an info@katachel.de, um den Einladungslink verschicken zu können. Von der AZ-Redaktion