Jembke: Schüler und SV-Familien nutzen Bewegungsparcours in der Turnhalle

Kinder brauchen Bewegung: Das wissen auch Grundschulleiterin Claudia Weiß und SV-Spartenleiterin Beret Naubert – und haben deshalb in bewegungsarmen Corona-Zeiten in der Turnhalle einen stationären „Bewegungsparcours“ eingerichtet. Den nutzen seit einer Woche vormittags die Schulkinder und nachmittags seit zwei Wochen schon die Turnkindern mit ihren Eltern unter Einhaltung hoher Hygieneauflagen. „Wir konnten unseren Turnkindern jetzt schon seit einem Jahr nichts anbieten“, bedauert Naubert. Auch in den Schulen gibt es aufgrund der Coronaregeln seit Monaten keinen Sportunterricht mehr. So wurde in Jembke die Idee geboren, gemeinsame Sache zu machen. Die SV-Frau Naubert, die außerdem Pädagogische Mitarbeiterin an der Grundschule ist, entwickelte den Bewegungsparcours inhaltlich. Claudia Weiß entwickelte eine Vereinbarung zwischen Schule und Verein, die der Samtgemeinde erfolgreich zur Genehmigung vorgelegt wurde. „Rahmenhygieneplan 4.2.“ und angepasste Reinigung: Wichtiger Bestandteil ist, wie kann es anders sein, ein ausgefeiltes Hygienekonzept, das am geltenden niedersächsischen „Rahmenhygieneplan 4.2.“ ausgerichtet ist und wegen „der Nutzung von Sportgeräten mit Kontaktflächen (Händen)“ eigens zugeschnitten erarbeitet werden musste – was dank des Entgegenkommens der Gemeinde beim Reinigungsplan umgesetzt werden konnte. Der SV muss zusätzlich noch die Organisation des Parcours entsprechend der Verordnung des Landes „zum Schutz vor Corona“ abgleichen. Bei Benutzung gilt „20-5-20“: 20 Minuten bewegen, fünf Minuten lüften, 20 Minuten bewegen. Jedenfalls gibt der Erfolg den Initiatorinnen Recht: „Die Kinder freuen sich auf den Parcours. Und wenn sie zurück kommen, sind sie beschwingt, motiviert, und der Unterricht macht wieder mehr Spaß“, hat Weiß festgestellt. „Sie sind hinterher total euphorisiert“, beschreibt es Naubert. Auch von den Eltern gebe es positive Rückmeldungen. Genutzt wird der Parcours von allen Klassengruppen im Wechselmodell jeweils einmal pro Woche. Die Kinder würden sich auch pflichtbewusst an die Regeln im Parcours halten – nicht rennen, zwei Meter Abstand –, „damit sie weiterhin das Angebot nutzen können“. Auch für Eltern: Freude an Bewegung: Am Nachmittag steht das Angebot dem SV zur Verfügung. Auf der Homepage gibt es einen Link zum Belegungsplan der Halle. Buchbar sind 45 Minuten. Pro Woche können 20 Termine vergeben werden. Laut Pandemie-Regeln dürfen derzeit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten gleichzeitig Spaß haben im Parcours. Beret Naubert hofft, dass die Eltern ihre Kinder nicht nur in die Halle begleiten, sondern selbst die Gelegenheit nutzen, Freude durch Bewegung wieder zu entdecken. Der von ihr erdachte Parcours fordert und fördert mit seinem Aufbau Körperbeherrschung und Geschicklichkeit. Jede Woche ein neuer Parcours: Der besondere Vorteil bei der Parcours-Vereinbarung ist, dass der Parcours – der nur etwa die halbe Turnhalle einnimmt, damit gegebenenfalls auch die Tischtennisspieler des SV noch Platz haben – die ganze Woche über stehen bleiben darf: „Ständiger Auf- und Abbau würde viel zu viel Zeit kosten“, sagt Claudia Weiß, die es außerdem „großartig“ findet, dass es jede Woche einen neuen Parcours geben wird. Dafür werden SV-Ehrenamtliche unter Führung von Beret Naubert immer wieder freitags Sorge tragen. Von Jörg Rohlfs