Boldecker Land: SPD präsentiert Kita-Entwicklungskonzept

Um dringend benötigte Betreuungsplätze zu schaffen, soll am Tappenbecker Mühlenweg eine Kita für 200 Kinder gebaut werden. Der SPD Ortsverein Boldecker Land ist gegen eine solche „Zentralkita“ und hat ein eigenes Kita-Konzept mit kleineren Einheiten entwickelt – auch weil „sonst nichts passiert. Wir eiern nur rum“, wie Samtgemeinderatsmitglied Ralf Prinke es formuliert. Dabei seien die Betreuungs-Defizite „für uns die größte politische Herausforderung in den nächsten Jahren“. 250 Plätze würden benötigt, Tendenz steigend wegen diverser Baugebiete: „Der letzte Kita-Neubau wurde 2013 eingeweiht“, so Prinke. Seitdem seien nur Container in Tappenbeck aufgestellt und in anderen Einrichtungen „nachverdichtet worden“, indem etwa Bewegungsräume zu Gruppenräumen umgebaut wurden. Verkehrsprobleme und ein nachteiliges Finanzierungsmodell: Kein guter Beitrag zur Verbesserung der Situation sei die Zehn-Gruppen-Kita am Mühlenweg. Nicht nur wegen zu erwartender Verkehrsprobleme und einer geplanten Tankstelle in der Nähe, sondern auch wegen des nachteiligen Finanzierungsmodells der Öffentlich-privaten Partnerschaft sowie der schieren Größe: „Vier Kindergarten- und zwei Krippengruppen wie anfänglich geplant wären okay“, so Prinke. Aber das Kita-Konzept der SPD setze ohnehin nicht nur auf mehrere kleine Einheiten – „kurze Beine, kurze Wege“ – sondern auch andere Schwerpunkte, was die Standorte betrifft: „Priorität hat als Ersatz für die Container in Tappenbeck ein Neubau für drei Krippengruppen am Silbersee in Weyhausen.“ Dort existiere bereits eine Einrichtung, das Baurecht sei gesichert und das Grundstück gehöre der Samtgemeinde. „Man könnte 2021 sofort los legen, damit endlich was passiert.“ Kindertagespflege in der jetzigen Weyhäuser Kita: Im weiteren zeitlichen Verlauf sieht das SPD-Konzept vor, eine Einrichtung mit drei Kindergartengruppen im künftigen Weyhäuser Baugebiet Klanze-Nord zu errichten, wie bereits von der Gemeinde angeregt. Die Fläche müsste indes noch erworben werden. Im Anschluss könnte der in die Jahre gekommene Weyhäuser Kindergarten „ertüchtigt“ und an die Samtgemeinde verpachtet werden, die dann wiederum die Räumlichkeiten für Kindertagespflege (Tagesmütter) zur Verfügung stellen könnte. Neubau am Soolschen Weg in Osloß: Auf der Zeitschiene im gleichen Quadranten wird sodann sowohl die Vier-plus-zwei-Variante in Tappenbeck genannt – wo die Gemeinde das Grundstück „sehr preiswert“ zur Verfügung stelle – als auch ein weiterer, drei Gruppen umfassender Kita-Neubau in Osloß am Soolschen Weg, nördlich des bestehenden Kindergartens, der schon vor elf Jahren im Gespräch war. Auch hier sei die Gemeinde Eigentümerin der Fläche und habe einen Kita-Bau dort bereits angeregt. Weitere Standorte in Jembke und bei Bokensdorf: Schließlich nennt das Konzept der Sozialdemokraten weitere Standorte in Jembke am Festplatz (im Besitz der Gemeinde) sowie am Ende der Prioritätenliste eine Fläche bei Bokensdorf am „Alten Reitplatz“ an der Ecke K 28/Kirchweg, die sich noch in Privatbesitz befindet. „Öffentliche Hand muss sich das leisten“: „Wir möchten mit diesem Konzept unsere Ideen einbringen, um den stockenden Prozess voran zu bringen“, betont Ralf Prinke. Er kündigt ferner eine Kostenermittlung für die vorgeschlagene Krippe am Silbersee an und meint über die zu erwartenden Kosten zur Schaffung von Kitaplätzen im Boldecker Land allgemein: „Die öffentliche Hand muss sich das leisten.“ Von Jörg Rohlfs