Boldecker Land: Einsätze der Feuerwehr haben sich fast halbiert

Orkan „Sabine“ hat für die Wehren der Samtgemeinde Boldecker nicht die befürchtete Arbeit beschert. Wie Gemeindebrandmeister Karsten Teitge in der Jahreshauptversammlung der Feuerwehren des Boldecker Landes mitteilte, hatte man vorsorglich den Katastrophenstab alarmiert. „Es war ein gutes Training für den Ernstfall“, berichtete Teitge vor 71 Vertretern aus sechs Wehren. Deutlicher weniger Einsätze: Und auch der Rückblick auf 2019 zeigt trotz der Hitze einen gravierenden Rückgang der Einsatzzahlen von 243 in 2018 auf insgesamt 125 im Vorjahr. „Es herrschte mehr allgemeines Tagesgeschäft“, betonte der Gemeindebrandmeister, was allerdings nicht bedeute, dass in den Wehren Nichtstun angesagt war. Man legte vielmehr großen Wert auf Fortbildung, um jederzeit für den Eventualfall gerüstet zu sein. Positiv wertete Teitge die Kooperation mit Verwaltung und Politik, zeigte sich dankbar, dass neue Fahrzeuge angeschafft wurden und werden. Der Neubau des Feuerwehrhauses Bokensdorf schreite zudem flott voran. „Wir stoßen mit unseren Belangen bei den Verantwortlichen des Boldecker Landes immer auf eine positive Resonanz“, sagte der Gemeindebrandmeister. Brandschutz-Tipps für 560 Kinder: Positiv auch die Berichte der weiteren Vorstandsmitglieder: Kinder-und Jugendwartin Daniela von der Ohe-Hoffmann listete diverse Aktivitäten auf. Ihr Dank galt erwachsenen Betreuern, die viel Zeit für den Nachwuchs opferten. Einen guten Ausbildungsstand bescheinigte stellvertretender Ausbildungsleiter Julian Krüger den Aktiven der Wehren. Zufrieden zeigte sich Sicherheitsbeauftragter Sebastian Wehlauer, ebenso wie Brandschutzerzieher Heiko Vahle, der nicht nur Schulen und Kindergärten besucht und dabei fast 560 Kinder über den richtigen Umgang im Fall eines Feuers unterrichtete, sondern auch rund 280 Erwachsenen wertvolle Tipps für den Alltag mit auf den Weg gab. Die Aktivitäten der Musikzüge listete Richard Neuwert auf. Gut investiertes Geld: Nur Lob für die Wehren das Boldecker Landes dann auch in den Grußworten. Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier listete auf, dass fast 800.000 Euro für neue Fahrzeuge ausgegeben wurden bzw. werden. „Das ist zwar eine Menge Geld, aber es ist gut investiert“, sagte Meier. Auch sie blickte noch einmal zurück auf das Treffen des Katastrophenstabes: „Ich habe das Gefühl, dass im Ernstfall alles gut klappt. Weyhausen. Ehrungen und Beförderungen werden allgemein in den Versammlungen der Freiwilligen Feuerwehren des Boldecker Landes jeweils separat durchgeführt. Diesmal allerdings gab es eine Ausnahme: Die Hauptversammlung aller sechs Feuerwehren der Samtgemeinde am Sonntag in der Christian-Albinus-Oberschule erachtete Gemeindebrandmeister Karsten Teitge als den würdigen Rahmen für eine besondere Beförderung: Sie galt dem bisherigen Hauptlöschmeister und stellvertretenden Ortsbrandmeister von Weyhausen, Heiko Vahle. Er wurde zum Brandmeister befördert, erhielt dafür Urkunde und Schulterklappen und lobende Worte für sein besonderes Engagement, unter anderem als Brandschutzerzieher im SG-Bereich. Zudem wurden einige Bestellungen mit Urkunden dokumentiert. So wurde Daniela von der Ohe-Hoffmann (Osloß) als Jugendfeuerwehrwartin für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Offiziell ist Sebastian Wehlauer nunmehr Sicherheitsberater, sein Stellvertreter ist Tobias Umberger (beide Bokensdorf). Für die Ausbildung mit der Motorkettensäge zeichnet Bijan Solati (Bokensdorf) verantwortlich, Thomas Merklinger (Jembke) ist Erste-Hilfe-Beauftragter. Aktuelle Themen aus dem Landkreis übermittelte Kreisbrandmeister Thomas Krok, der den Ankauf eines großen Dekontaminationsfahrzeuges ankündigte. Die Ausbildung auf Kreisebene solle in Zukunft zentralisiert und intensiviert werden. Übungen beträfen übrigens auch Brände von Elektrofahrzeugen, bei deren Bekämpfung spezielle Maßnahmen und Geräte erforderlich seien. Kritik an Neuerung für Jugendwarte: Gemeindebrandmeister Karsten Teitge wandte sich in einem ernsten Schlusswort an die verantwortlichen „Experten“ auf Landesebene. Der Erlass, dass Jugendwarte die Gruppenführerqualifikation nachweisen müssten, sei ein Fehler. Der Feuerwehr Musikzug Barwedel unter Leitung von Silke Neumann untermalte die Versammlung mit flotten Klängen. Lesen Sie auch: 210 Einsätze für Feuerwehren im Boldecker Land Teils dramatische Einätze für Feuerwehren Samtgemeinderat: Politik stellt viele Weichen für die Feuerwehren Von Burkhard Heuer

Bilanz für 2019 - Boldecker Land: Feuerwehr mit viel weniger Einsätzen – trotzdem ist viel zu tun