750 Jahre Osloß: Archiv-Gruppe sucht Material für eine Ortschronik

2024 wird das Dorf sein 750-jähriges Bestehen begehen – wegen der ersten urkundlichen Erwähnung der Siedlung „Osleue“ 1274. Die Archiv-Gruppe des Dorfgemeinschaftsfördervereins plant, zu diesem Anlass eine Chronik zu erstellen und hofft dabei auf die Mithilfe von älteren Einwohnern, die als Zeitzeugen beitragen können, die Geschichte des Ortes im vergangenen Jahrhundert zu erhellen. „Unser Anliegen ist es, für nachfolgende Generationen historischen Ereignisse, Dokumente, Fotos, Bilder und Gegenstände zu sichern und zu bewahren“, sagt Hartmut Rohde, der dem kleinen Kreis aus geschichtsbegeisterten Bürgern aus Osloß angehört. In den vergangenen Monaten habe dieser bei seinen regelmäßigen Treffen bereits viel Zeit mit besagten Zeitzeugen verbracht. „Dabei ist sehr viel Interessantes über das Dorf und seine Bewohner heraus gekommen.“ Wissensdurst noch lange nicht gestillt: Aber der Wissensdurst der Archiv-Gruppe ist noch lange nicht gestillt. Und deshalb möchte man vor allem Kontakt zu weiteren Osloßern aufnehmen, die 80 Jahre oder älter sind. Es gäbe „nicht mehr viele, aber doch noch einige“, die allerhand erzählen könnten, glaubt Rohde, der dies auch als „Aufruf“ an jene verstanden wissen möchte, sich zu melden. „Diese Menschen sind sehr wichtig für die Aufarbeitung der Zeiten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Infos über den Ort aus der Zeit davor gibt es in Form einer Chronik. Man wisse nicht wer wann die maschinengeschriebene lose Blattsammlung erstellt hat, aber „wahrscheinlich war es ein Lehrer“. Verzeichnet sind Ereignisse bis zum Anfang der 1920-er-Jahre, „als der elektrische Strom nach Osloß kam“. Wenn das wegen Corona geschlossene Stadtarchiv in Gifhorn wieder öffne, werde man dort auch wieder in den auf Microfilm gebannten Ausgaben der Aller-Zeitung nach Osloßer Themen suchen und diese dokumentieren. So wie die Feuersbrunst von 1883, die alle zwölf Höfe des Ortes vernichtete. Interesse an kompletten Nachlässen: Um zum Jubiläum eine „möglichst umfangreiche Chronik“ erstellen zu können, sucht die Archiv-Gruppe nicht nur noch alte Osloßer, die erzählen können, wie was war, sondern auch alte Dokumente oder ganze Nachlässe, die in Kellern oder Dachböden schlummern: „Bitte nicht wegwerfen. Solche Sachen sind für uns von größtem Interesse“, sagt Helmut Buchfelder, der auch in der Gruppe mitmischt. Man könne die Sachen schenken oder lediglich leihweise zur Verfügung stellen. Weitere Interessierte sind willkommen: Grundsätzlich würden von allen historischen Unterlagen Kopien erstellt werden, auch von denen, die im Archiv verbleiben sollen, dass sich in einem Raum im Keller des Dorfgemeinschaftshauses angrenzend an den ehemaligen Jugendtreff befindet. In diesem Jugendraum trifft sich auch die Archivgruppe einmal im Monat wenn Corona es zulässt. „Interessierte, die gerne mitmachen möchten auch im Hinblick auf die Chronik, sind willkommen“, betont Hartmut Rohde, der unter Tel. (0 53 62) 9 37 79 44 nicht nur dafür als Ansprechpartner zur Verfügung steht, sondern auch dann, wenn es um Dokumente, Nachlässe oder „erzählte Osloßer Zeitgeschichte“ geht. Lesen Sie auch Corona im Pflegeheim: Haus Empatica in Osloß benötigt Hilfe von Freiwilligen Wie die Osloßer Politik den Verkehr auf der Ortsdurchfahrt bremsen will Von Jörg Rohlfs