„So früh war er noch nie da“, wundert sich Ortsbürgermeisterin Angelika Jahns.
„Es ist extrem früh“, pflichtet Georg Fiedler bei, Weißstorchbeauftragter im Raum Wolfsburg. Im vergangenen Jahr kam ein Storch am 31. Januar am Kästorfer Nest an. „Das war der erste Januar-Ankömmling, der jemals in Wolfsburg verzeichnet wurde“, so Fiedler. Vielleicht sei das genau der Storch, der jetzt in Warmenau gesehen wurde, vermutet der Experte. Es sei nicht ungewöhnlich, dass ein Storch sich mehrere Nester anschaut, bevor er eins dann bezieht und mit einer Partnerin für Nachwuchs sorgt.
Fiedler würde sich freuen, wenn der Storch sich für das Kästorfer Nest entscheidet, denn in Warmenau läuft noch die Schornstein-Sanierung auf dem ehemaligen Bäckerhaus WAZ berichtete). Das Gerüst steht noch, das könnte den Storch vielleicht stören. Die Sanierung des Schornsteins, an dem auch die beliebte Storchenkamera befestigt ist, sei wichtig, denn der Schornstein bröckelte.
Der Weißstorch ist sehr früh in Wolfsburg angekommen. Ein möglicher Kälteeinbruch in den nächsten Wochen, der zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich wäre, macht Fiedler weniger Sorgen. Einige Tiere sind so schlau, dass sie sich auf beheizten Kamin-Schornsteinen wärmen. „Gefährlich für ihn wäre Eisregen, weil er dann nicht mehr fliegen kann und leichtes Opfer für den Fuchs ist“, sagt Fiedler.
Bei der Nahrungssuche hingegen sieht er kein Problem. Sind die Böden gefroren, fliegen die Störche zur Deponie und und suchten Essbares im Biomüll.
Angelika Jahns hofft, dass auch in diesem Jahr wieder ein Storchenpaar wieder in Warmenau nistet und „für Nachwuchs sorgt“. „Warmenau hat die besten Brut-Ergebnisse seit Jahrzehnten“, betont der Experte Georg Fiedler.
syt