Gelbe Wertstoffsäcke waren in den vergangenen Wochen in den Rathäusern Velpke und Lehre immer wieder Mangelware. Entsprechend groß waren Ärger und Frust an den Ausgabestellen in den Bürgerämtern. Auch wenn die Nachlieferung der Säcke jetzt wieder reibungsloser klappt, denken beide Kommunen über Änderungen bei der Ausgabe nach. Seit Mittwoch sind die Säcke in Velpke erneut vergriffen.
„Unsere Mitarbeiter mussten sich einiges anhören und wurden teilweise sogar beschimpft“, fasst Uwe Wehke, Fachbereichsleiter Bürgerdienste in der Samtgemeinde Velpke, die Reaktionen mancher Bürger zusammen. Der Grund für den Ärger: Gelbe Säcke waren gänzlich aus oder es gab sie nur in geringer Zahl. „Seit Oktober gab es Lieferengpässe, in dem Monat hatten wir zwei Wochen lang gar keine Säcke“, berichtet Uwe Wehke.
Das zuständige Entsorgungsunternehmen Alba räumt die Probleme auf WAZ-Anfrage – wenn auch für einen anderen Zeitpunkt – im Kern ein: „Anfang November kam es kurzfristig zu Verzögerungen bei der Lieferung Gelber Säcke durch den Produzenten“, sagt Sergej Landmann, Niederlassungsleiter Braunschweig der Alba Niedersachsen-Anhalt GmbH. Es sei gelungen, diese Lieferverzögerungen durch eine angepasste Verteilung Gelber Säcke auszugleichen – allerdings offenbar nicht überall mit identischem Erfolg. Die Belieferung der Ausgabestellen erfolgt Landmann zufolge ausschließlich auf Bestellung der Gemeinden.
Angespannt war die Lage in Sachen Gelbe Säcke auch in der Gemeinde Lehre: „Der Lieferengpass hat zu viel Unmut geführt, denn es war nicht immer leicht zu vermitteln, dass hier nicht die Gemeinde Lehre die Anzahl beschränkt“, sagt Gemeindebürgermeister Andreas Busch (parteilos). Aktuell arbeite die Gemeinde daran, die Gelben Säcke künftig auch in den einzelnen Ortschaften, zum Beispiel mit der Unterstützung von Gewerbetreibenden, zur Verfügung zu stellen. Uwe Wehke von der Samtgemeinde Velpke sieht bei der Schaffung weiterer Ausgabestellen für die gelben Müllbeutel den Landkreis Helmstedt gefordert.
Von Jörn Graue