Der kolossale Stein stammt aus der Mackendorfer Feldmark und diente selbst jahrzehntelang als Grabstein auf dem Friedhof. Seit 2015 betreibt die Samtgemeinde alle 16 Friedhöfe - auch die ehemals kirchlichen (WAZ berichtete). „Wir beobachten seit Längerem eine hohe Nachfrage nach anonymen Bestattungen“, sagt Erika Großjohann, die im Rathaus Velpke für Friedhofsangelegenheiten zuständig ist. Im vergangenen Jahr gab es samtgemeindeweit 51 Urnenbeisetzungen unterm grünen Rasen ohne Stein. Auf der Rückseite des Findlings können auf Wunsch kleine Gedenktafeln angebracht werden. Steinbildhauer Bernd Pielemeier hat den Stein mit einer Inschrift und einem christlichen Symbol versehen.
Der Anstoß für die neue Bestattungsform auf dem Mackendorfer Friedhof kam von Dieter Schulze. Er ist dort oft ehrenamtlich im Einsatz und hat zusammen mit vier weiteren Freiwilligen bei der Aufstellung des Findlings und der Schaffung des neuen Gräberfeldes Hand angelegt.
Schulze und Großjohann kennen die Gründe für die gestiegene Nachfrage nach Bestattungen unter dem grünen Rasen: Häufig können Angehörige die Grabpflege nicht übernehmen, weil sie zu weit entfernt wohnen, oder wollen dies schlichtweg nicht tun.
Auch Menschen, die nicht in der Samtgemeinde Velpke wohnen, können auf den dortigen Friedhöfen Bestattungsflächen kaufen. Als nächstes soll auf dem Friedhof in Groß Twülpstedt ein Bereich für Bestattungen unterm grünen Rasen eingerichtet werden.
joe