„Das ist eine Menge Geld, aber dafür wird eine Menge entstehen“, betonte Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Die neue Turnhalle wird zum Teil in den Boden eingelassen, darüber entsteht der Fachtrakt inklusive Ganztagsbereich und Bibliothek. Außerdem entsteht ein zweiter Eingangsbereich an der Rathausstraße. „Das ist auch städtebaulich sehr vernünftig“, so Mohrs. Das Schulgebäude wird im Passivhaus-Standard gebaut - bis zu 60 Prozent weniger CO2 sollen so entstehen.
Das Wort „Geduld“ kam gestern gleich mehrfach in der Ansprache von Schulleiterin Angelika Frank vor. Die Bläserklasse spielten das Stück „Move it“. „Das passt“, so Frank, „denn endlich bewegt sich etwas.“ Sie wisse, dass es „ein schwieriger Bau“ sei. „Aber zwei Jahre zu warten, schaffen wir noch.“
„Es wird eine ganze Weile dauern, bis diese Schule zur Ruhe kommt“, prophezeite Detlef Conradt (SPD), Ortsbürgermeister Stadtmitte. Denn auch das Hauptgebäude wird später von Grund auf neu aufgebaut. Vorteil: Hier kann die Stadt dadurch zusätzliche Klassenräume schaffen, die ab 2020 gebraucht werden, weil Schüler ihre Abiturprüfung dann wieder nach neun statt nach acht Jahren ablegen. Probleme, die es im alten Gebäude bei der Planung der Mensa gab, lösen sich damit auch - falls es keine neuen Pannen gibt.
WAZ-INFO: Planungs-Panne
Der Neubau für Sporthalle und Fachräume am Ratsgymnasium wird 36 Meter breit, 80 Meter lang und rund 16 Meter hoch. Die alten Sporthallen wurden 2012 abgerissen, der Neubau sollte 2013 starten.
Doch dann entdeckten Experten Mängel im Entwurf des Planungsbüros und Probleme mit dem Grundwasser, die sich auch auf das Hauptgebäude aus den 50er Jahren auswirken. Der Bau verzögerte sich.
Die Grundplatte des neuen Trakts wird jetzt mit Zugankern im Boden befestigt und mit Betonpfählen wasserdicht abgeschottet.
Das Hauptgebäude soll später ebenfalls abgerissen und neu wieder aufgebaut werden (Kosten: 14 Millionen Euro).
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